Phantosmie, eine olfaktorische Halluzination

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  Phantosmie - Halluzination in der Nase - ©Pixabay

Phantosmie, dahinter verbirgt sich, wie das Wort schon vermuten lässt, ein den Geruchssinn betreffendes Phantom. Denn Menschen, die unter dieser Riechstörung leiden, nehmen Gerüche wahr, die es gar nicht, oder besser gesagt, die es nur in deren Wahrnehmung gibt. Und das sind rund 6,5 % aller Menschen!

Gerade in Corona-Zeiten, wo der Verlust des Geruchs als ein auftretendes Symptom genannt wird, ist das Thema durchaus interessant.

Es gibt verschiedene Riechstörungen, von der Anosmie, bei welcher der Geruchssinn vollkommen verschwunden ist bis hin zur im Alter häufig auftretenden, das Riechvermögen vermindernden Hyposmie. Fakt ist auch, dass wir Menschen mal besser, mal schlechter Gerüche wahrnehmen oder teilweise sogar übermäßig geruchsempfindlich sind.

Ein Großteil der Nasen die ihren Besitzern einen nicht vorhandenen Geruch vorgaukeln, nehmen diesen Phantom-Geruch fast immer als unangehm, irgendwie nach Fäulnis oder Rauch riechend, wahr, wie eine 2018 veröffentliche Studie mit 7000 Befragten zeigte. Bei manchen Betroffenen verschwinden diese Halluzinationen wieder von selber, bei anderen kehren sie jedoch lebenslang immer wieder.

Bislang kann die Wissenschaft das Phänomen der Phantosmie nicht wirklich erklären. Angenommen wird, dass es möglicherweise von überaktiven Riechzellen in der Nase ausgelöst wird, oder von jenem Bereich des Gehirns, in welchem der Geruch verankert ist, falsche Signale ausgesandt werden. Wer daran leidet, wird kaum ärztliche Hilfe erfahren und nur wenige Betroffene (11%) haben medizinischen Beistand dabei gesucht.

Kathleen Bainbridge vom National Institute on Deafness and Other Communication Disorders, die sich intensiv mit der Phantosmie beschäftigt, hat aber herausgefunden, dass daran Leidende häufig in früherer Zeit eine Kopfverletzung erlitten.

Nicht von der Hand zu weisen ist auch die Tatsache, dass ein fehlender oder falscher Geruchssinn nicht nur die Lebensqualität mindert, sondern durchaus eine Gefahrenquelle für die Betroffenen in sich birgt. So können giftige Gase oder Feuer sowie verdorbene Lebensmitteln nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden. Schon aus diesem Grund sind weitere Forschungen dazu notwendig!

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