Weil die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die Kosten für viele zahnärztliche Behandlungen nur teilweise oder überhaupt nicht übernimmt, werden Versicherte mit teilweise hohen Kosten konfrontiert. Ein Zahnimplantat kostet beispielsweise schnell über 2.000 Euro, gehört jedoch nicht zum Leistungskatalog der Krankenkassen. Mit einer Zahnzusatzversicherung können Patienten ihren Eigenanteil verringern oder sogar von einer kompletten Kostenerstattung profitieren. Da sich die Versicherungsprämien am Alter der Versicherten orientieren, lohnt sich der Abschluss der privaten Zusatzpolice in jungen Jahren. Im Kinderpaket der Versicherungen darf die Kieferorthopädie nicht fehlen.
Die gesetzliche Leistungslücke im Bereich der Zahngesundheit hat sich in den vergangenen Jahren stark ausgedehnt. Die Krankenkassen haben ihre Leistungen weiter eingeschränkt, sodass Versicherte mit teilweise hohen Kosten rechnen müssen. Besonders teuer wird es für Erwachsene, die sensible Zähne haben und Zahnersatzleistungen benötigen. Ob Vollkeramikkrone oder Zahnimplantat – Zahnersatz ist kostspielig und belastet Betroffene schnell mit Zahnarztrechnungen von mehreren tausend Euro.
Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung lässt sich diese nicht zu unterschätzende Leistungslücke schließen oder zumindest deutlich verkleinern. Die Policen können folgende Tarifleistungen umfassen:
Bei der Tarifauswahl gilt es jedoch, einen kritischen Blick auf die Leistungen und die prozentuale Leistungserstattung zu werfen. Die Unterschiede können erheblich sein. Anhand der von Stiftung Warentest als Testsieger 06/22 ausgezeichneten Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein lässt sich nachvollziehen, wie individuell die Tarifleistungen je nach Police sein können. Eine Kostenerstattung von 100% sollte bei Zahnbehandlungen, Zahnersatzleistungen und Kieferorthopädie je nach gewählten Tarif möglich sein.
Tipp: Die Versicherungsprämien für Zahnzusatzversicherungen steigen mit dem Lebensalter der Versicherten. Je später die Police abgeschlossen wird, desto teurer wird es häufig. Eine gute Zusatzversicherung mit mindestens 90 Prozent Kostenerstattung für 45-Jährige kann monatlich doppelt so viel kosten wie für 18-Jährige. Damit die Gesundheit der Zähne ohne finanzielle Belastung dauerhaft erhalten werden kann, lohnt sich deshalb der Tarifabschluss in jungen Jahren. Diejenigen, die sensible Zähne und bereits im jungen Erwachsenenalter viele Zahnfüllungen haben, benötigen womöglich früher als andere Zahnersatzleistungen. Sie sollten sich mit solidem Versicherungsschutz rechtzeitig absichern.
Neben der besonders wichtigen Leistung für Erwachsene – den Zahnersatzleistungen – decken einige Zahnzusatzversicherungen viele Zahnbehandlungen ab. Denn die Kostendeckung der gesetzlichen Krankenversicherung ist auch in diesem Bereich stark eingeschränkt. Bestes Beispiel sind Zahnfüllungen aus Kunststoff:
Auch Wurzelbehandlungen fallen nicht automatisch in den gesetzlichen Leistungskatalog. Für die Kostenübernahme der Grundversorgung müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Private Zahnzusatzversicherungen übernehmen die Kosten für derartige Zahnbehandlungen zum Teil komplett, sodass Patienten keinen Eigenteil leisten müssen. Andere Policen sichern die Erstattung beispielsweise zu 80 oder 90 Prozent zu.
Eine Zusatzversicherung für Kinderzähne sollte sowohl die Kieferorthopädie als auch Zahnbehandlungen und die Zahnprophylaxe umfassen. Zahnersatzleistungen müssen für junge Zähne im Kinderpaket nicht abgedeckt sein. Die Kieferorthopädie ist unter den Tarifleistungen besonders wichtig, weil bei vielen Kindern beziehungsweise Jugendlichen eine Zahnkorrektur notwendig ist, welche mit immensen Ausgaben verbunden sein kann. Auch qualitative Therapiemöglichkeiten wie innenliegende Zahnspangen und Brackets sollte das Kinderpaket der Zahnzusatzversicherung enthalten.
Tipp zur Zahnprophylaxe: Die professionelle Zahnreinigung fördert die Gesundheit der Zähne und ist in vielen Zahnarztpraxen bereits für rund 100 Euro erhältlich. Weil die Kosten somit im Vergleich zu Zahnersatzleistungen gering sind, sollte die Zahnprophylaxe bei den Tarifleistungen für eine private Zahnzusatzversicherung nicht entscheidend sein. Die Kostenübernahme bei Zahnersatz, Zahnbehandlungen und Kieferorthopädie sind wesentlich wichtiger – nicht nur für sensible Zähne. Bietet eine gute Police die Prophylaxe als ergänzenden Anreiz, ist die Leistung ein willkommenes Extra.
Die private Zahnzusatzversicherung ist eine sinnvolle Ergänzung, um die Versorgungslücke der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu schließen beziehungsweise zu verkleinern. Insbesondere im Bereich Zahnersatz können sich Versicherte damit vor hohen Kosten schützen, die allein bei einem Zahnimplantat schnell im vierstelligen Bereich liegen können. Bei der Tarifauswahl muss jedoch auf bedarfsgerechte Leistungen entsprechend dem Alter geachtet werden. Für Kinder und Jugendliche ist die Kieferorthopädie besonders wichtig.
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