Trockene, rissige Haut mit einer beeinträchtigten Barrierefunktion isti ein prädikativer Faktor in der Entstehung von Fußwunden, weshalb gerade bei Diabetikern die Pflege trockener Haut als wichtiges Präventionsziel gelte. Schon aus diesem Grunde ist Fußpflege bei trockener, oder sogar extrem trockener Haut, nicht nur, aber vor allem für Diabetiker äußerst wichtig. Denn es hilft, Fußproblemen, wie dem Diabetischen Fußsyndrom, vorzubeugen. Studien1 zeigen das präventiv pflegende Potenzial von Fußpflegecreme bei Typ-2-Diabetikern. Die Ergebnisse zeigten nicht nur eine verbesserte Hautfeuchtigkeit, sondern auch die Zunahme des Blutflusses, welcher die Mikrozirkulation der Haut signifikant verbessert. Besonders dieser Effekt sei nach Ansicht der Studien-Autoren beachtenswert, da trockene Haut bei Diabetikern häufig mit einer minderen Hautdurchblutung in Zusammenhang stehe. Bei der geprüften Creme2 gabe es keine unerwünschten Okklusion der Haut und entgegen bisheriger Empfehlung3 können die Fußpflegeemulsionen auch zwischen den Zehen angewendet werden. Eine Analyse der bakteriostatischen Wirkung zwischen den Zehen ergab keine Hinweise auf eine Zunahme der Keimbesiedelung.
Zum Schutz der Haut und um Hauttrockenheit vorzubeugen, sollten Diabetiker unter anderem ihre Füße mit einer feuchtigkeitsspendenden Emulsion4 pflegen, die Harnstoff enthält2. Harnstoff (Urea) und andere Feuchthaltesubstanzen binden Feuchtigkeit in und zwischen den Zellen der äußeren Hautschicht. Weitere Voraussetzungen für eine ausreichende Hautfeuchte sind zudem eine gut funktionierende Hautbarriere sowie die Zufuhr von Feuchtigkeit über die Blutzirkulation.
Braun N et al. Akt Dermatol 2018; 44(04): 144-151 Online-Publikation am 22.01.2018 DOI: https://doi.org/10.1055/s-0043-123149 ↩
Morbach S et al. Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes. 2008(zurzeit in Aktualisierung) ↩
Behm B et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2012; 26: 1203-1211 ↩
Diabetischer Fuß
Zehenzwischenräume
Mikrozirkulation