Zugegeben, sie zählen nicht zu den beliebtesten Gemüsesorten in der heimischen Küche, aber dafür sind sie absolut gesund! Die Rede ist von Rosenkohl und Brokkoli, die rein ernährungsphysiologisch enorm punkten können. Denn offenbar kann ein hoher Verzehr von Kohlgemüse bei älteren Frauen auch Blutgefäßerkrankungen entgegenwirken. Das zumindest lassen die Resultate einer australischen Beobachtungsstudie mit über 680 Teilnehmerinnen1 im Alter von 70+ vermuten.
An der University of Western Australia wurde untersucht, ob der Verzehr von, zur botanischen Familie der Kreuzblütler zählenden Gemüsesorten Weißkohl, Rosenkohl, Blumenkohl und Brokkoli mit der Verkalkung der Bauchschlagader (Aorta) zusammenhängt.
Das Ausmaß der Verkalkung der Aorta wurde mit Hilfe von röntgendiagnostischen Verfahren bewertet.
Zu den häufigsten weltweiten Todesursachen zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf eine fortschreitende Anhäufung von Fett, Kalzium und anderen Substanzen an den Innenwänden der Arterien (Atherosklerose) zurückzuführen sind. Durch die Ablagerungen werden die Blutgefäße im Laufe der Jahre immer enger, und der Blutfluss verringert sich. Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folge sein.
Möglicherweise kann, wie die australische Studie zeigt, ein hoher Verzehr von Kreuzblütengemüse die Wahrscheinlichkeit für deutliche Kalziumablagerungen in der Aorta verringern. Vermutlich sind verschiedene Inhaltsstoffe des Kreuzblütengemüses wie Flavonole, Pektin und vor allem Vitamin K für die positive Wirkung verantwortlich. So war bei Frauen, die täglich mehr als 45 g solcher Gemüse aßen, das Risiko für eine starke Verkalkung um 46 Prozent geringer als bei Frauen mit einem geringen Verzehr (weniger als 15 g). Die Menge entspricht zum Beispiel einer viertel Tasse gedünstetem Brokkoli oder einer halben Tasse rohem Kohl.
Die Resultate geben, wenn auch nur bedingt, Hinweise auf die gesundheitlichen Vorteile von Kreuzblütengemüse. Noch wichtiger ist es aber, sich ausgewogen zu ernähren und die Vielfalt der Lebensmittel zu nutzen, betonen die australischen Wissenschaftler.
Die Studie wurde ausschließlich mit Frauen durchgeführt und ist daher nicht auf Männer übertragbar! ↩
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Koronare Herzkrankheit KHK