Hygiene ist der deutschen Hausfrau oberstes Gebot! Da wird geputzt, gescheuert, gewienert und poliert mit allem, was die chemische Industrie herzugeben vermag. Doch sauber ist nicht unbedingt gesund! Und Küchenschwämme sind alles andere als hygienisch. Falls Sie, lieber Leser, also einen besitzen, entsorgen sie diesen bitte umgehend. Wie die Zeitschrift LABORWELT berichtete, sind Küchenschwämme “ein regelrechtes Eldorado für Bakterien. Über 350 verschiedene Bakterienarten haben Mikrobiologen in den Poren des Schaumstoffs nachgewiesen”.
Forscher der Hochschule Furtwangen gingen dem Küchenschwamm auf den Grund und fanden heraus, dass diese “…so viele Bakterien enthalten, wie sie sonst nur in Fäkalien nachzuweisen sind. Teils erreichten die Bakterien Dichten von mehr als 5 mal 1.010 Zellen pro Kubikzentimeter“, erläuterte Studienautor Markus Egert von der Hochschule.
362 verschiedene Arten von Bakterien, darunter fünf potentiell pathogene Mikroorganismen wie Acinetobacter johnsonii, Moraxella osoloensis und Chryseobacterium hominis, wurden von den Mikrobiologen entdeckt. Der Grund liegt nahe, denn der Küchenschwamm bietet mit seiner porösen Oberfläche nahezu die perfekten Lebensbedingungen für Bakterien. Er enthält nicht nur viel Feuchtigkeit, sondern zusätzlich eine Vielzahl an Nährstoffen, etwa aus Lebensmittelresten und Schmutz.
Vereinigen sich diese Bedingungen mit immunschwachen Menschen, wie man sie u.a. in Krankenhäusern oder Altenheimen findet, wird Infektionen Tür und Tor geöffent.
Wer also Küchenschwämme in seiner Küche/Bad/etc. herumliegen hat - bitte entsorgen - möglichst umgehend. Denn auch das Reinigen der Schwämme hilft nicht - im Gegenteil! Besonders auf ihnen fanden sich “…deutlich höhere Anteile potentiell pathogener Bakterien”. Die Wissenschaftler nehmen daher an, dass das Reinigen zwar die Keime kurzfristig reduzieren kann, die Bakterien gleichzeitig jedoch ihre Streßtoleranz erhöhen.
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