Hätten Sie’s gewußt? 43 Millionen Deutsche1 brauchen mehr oder weniger eine Brille als Sehhilfe, aber viele wissen nicht, dass weder T-Shirt noch Taschentuch für die Gläser das richtige Reinigungsmittel darstellen. Im Gegenteil, vor allem hochwertige Gläser können damit schnell beschädigt werden. Das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) hat hingegen die wichtigsten Tipps für die richtige Brillenpflege.
Lauwarmes Wasser gegen grobe Verschmutzungen
Staub und Schmutz lagern sich täglich auf den Brillengläsern ab und beeinträchtigen die Sicht. Daher sollte eine Brille ein- bis zweimal pro Tag feucht gereinigt werden. „Bei stärkerer Verschmutzung empfiehlt sich, die Brille kurz unter fließendes, lauwarmes Wasser zu halten“, rät Dr. Wolfgang Wesemann, ehemaliger Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln und langjähriger Berater des KGS. „So werden grobe Schmutzpartikel abgespült, bevor sie Kratzer verursachen können.“ Dabei unbedingt auf die Wassertemperatur achten: Zu heißes Wasser kann spezielle Gläserbeschichtungen beschädigen oder auch die Passform verändern.
Spülmittel gegen Fett und Staub
Um auch Fettpartikeln zu entfernen, eignet sich ein handelsübliches Spülmittel, das sanft über Gläser und Fassung gerieben und anschließend unter fließendem, lauwarmen Wasser abgespült wird. Alternativ können auch Brillenreinigungssprays verwendet werden, die beim Optiker erhältlich sind. „Tabu sind hingegen Fensterreiniger & Co.“, warnt Dr. Wesemann. „Die scharfen Substanzen können die Beschichtung der Brillengläser zerstören und die Oberfläche der Fassung angreifen.“ Auch rückfettende Spülmittel sind ungeeignet, da sie Schlieren hinterlassen. Zum Trocknen der Brille sollte ein sauberes Mikrofasertuch verwendet werden. Ungeeignet sind Taschentücher oder Kleidungsstücke, denn das Gewebe kann die Gläser wieder verschmutzen oder sogar zerkratzen.
Tiefenreinigung per Ultraschallbad
Wer seine Brille besonders gründlich und schonend reinigen will, nutzt ein Ultraschallbad. Mikrofeine Schwingungen erzeugen in dem Wasserbad kleine Vakuumbläschen, die den Schmutz nach wenigen Minuten entfernen. Die anschließende Trocknung erfolgt ebenfalls per Mikrofasertuch. Wer keinen Ultraschallreiniger zu Hause hat, kann aller drei bis sechs Monate zur Optikerin bzw. zum Optiker seines Vertrauens gehen. Dort wird der Service meist kostenlos angeboten. „Zudem können die Expert*innen vor Ort gleich prüfen, ob bspw. die Fassung noch richtig sitzt“, so Dr. Wolfgang Wesemann.
Brillenreinigung unterwegs
Wer unterwegs ist, kann die Brille trocken mit einem Mikrofasertuch abreiben. Es dürfen sich allerdings keine Schmutzpartikel auf den Gläsern befinden, da sonst Kratzer entstehen können. Vorher die Brille einmal kräftig abpusten, kann hier helfen. Eine Alternative zu Mikrofasertüchern sind feuchte Brillenputztücher vom Optiker. Wichtig ist, dass die Tücher keinen Alkohol enthalten, der vor allem Gläser und Fassungen aus Kunststoff schädigen kann.
Brillenpflege auf einen Blick:
Weitere Informationen zur Brillenreinigung
Anzahl der Personen ab 14 Jahren in Deutschland, die 2023 gelegentlich oder ständig eine Brille getragen haben. Quelle: Statista ↩
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