Gut und gerne 3 Millionen Kontaktlinsenträger legen ihre Linsen zu Reinigung meist über Nacht in spezielle Desinfektionslösungen. Die dabei verwendete chemische Lösung muss einerseits so aggressiv sein, dass sie möglichst alle Keime abtötet, andererseits darf sie jedoch das Auge beim Wiedereinsetzen der Linse nicht angreifen. Ein Spagat der eigentlich nur bedingt gut gelingen kann und nicht selten fatale Folgen für die Augen hat.
Eine weit bessere Lösung könnte Katharina Hönes, Doktorandin im Labor für Apparative Biotechnologie der Hochschule Ulm gefunden haben. Sie setzt auf den Einsatz violetter LEDs zur Desinfektion. „Wie viele andere Menschen auch, komme ich mit den Desinfektionslösungen nicht zurecht.“ Der Grund: Die Anforderungen an solche Mittel sind schier nicht zu vereinbaren. „Mittel, die gut gegen Bakterien und Pilze wirken, reizen das Auge. Mittel mit milden Inhaltsstoffen, töten wiederum nicht alle Keime ab“, erklärt die 26-Jährige. Die Linse ohne Desinfektionsmittelrückstände wieder ins Auge einzusetzen, sei kaum möglich. Selbst nach einem Abspülvorgang befinden sich noch Substanzen innerhalb der Linse, die im Laufe des Tages in das Auge entweichen können. Schwere Entzündungen, die im schlimmsten Fall bis zur Erblindung führen können, sind die Folgen.
Die neue Methodik hat hingegen viele Vorteile und eigentlich keine Nachteile und ist zudem sehr schonend, da auf chemische Bestandteile weitgehend verzichtet werden kann. „Violette LEDs können in herkömmliche Kontaktlinsen-Aufbewahrungsbehälter integriert werden, in welchen die Linsen über Nacht desinfiziert werden. Durch die Bestrahlung werden nicht nur die Keime auf, sondern auch innerhalb der Linse abgetötet“, erklärt Hönes.
Ein weiterer Aspekt sind die geringen Kosten, da die Bestrahlung mit sehr einfachen, kostengünstigen Mitteln realisiert werden kann.
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