Etwa die Hälfte der Menschheit ist mit dem aggressiven Magenkeim Helicobacter pylori (Hp) infiziert. In Deutschland ist es etwa jeder dritte Bewohner. Die Symptome können Magenbeschwerden, saures Aufstoßen, Druckgefühl im Oberbauch usw. sein. Ein Anlass den Arzt aufzusuchen.
Als Gletschermann Ötzi vor etwa 5300 Jahren lebte, konnte er wegen der Infektion mit dem Magenkeim Hp keinen Arzt aufsuchen, sondern war auf sich selbst und vielleicht auf Kräuter angewiesen, die die Beschwerden linderten.
Das Bakterium Helicobacter pylori, das bereits den Menschen Generationen vor uns Beschwerden verursachte, wurde erst 1983 entdeckt. Heutzutage suchen Personen mit Magenbeschwerden den Arzt auf und lassen sich von einem Gastroenterologen den Magen spiegeln. Wird der Keim festgestellt, kann er mittels einer Kombination von zwei Antibiotika und einem Säureblocker entfernt werden. Diese Maßnahme wird auch als Erradikationstherapie bezeichnet.
Sechs bis acht Wochen nach Beendigung der Medikamenteneinnahme erfolgt ein Atemtest. Jeder Arzt kann ihn durchführen. Der Patient bläst seine Ausatemluft in ein Röhrchen. Anschließend wird eine Tablette mit etwas Wasser eingenommen und nach weiteren 10 Minuten nochmals in ein weiteres Proberöhrchen gepustet. „Dieser 13C Atemtest ist der medizinische Goldstandard“ betont der Mediziner Professor Dr. Stephan Miehlke. Beide Röhrchen werden zur Analyse in ein Labor gesendet. Alte Testverfahren bei denen Orangensaft getrunken werden musste, gehören der Vergangenheit an.
Ist der aggressive Keim nicht mehr nachweisbar, war die medikamentöse Therapie erfolgreich. Das Risiko an einer Gastritis, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bösartigen Tumoren zu erkranken, konnte signifikant minimiert werden.
Eine Ratgeber Broschüre über den Helicobacter pylori kann über die Gastroliga, Friedrich-List-Straße 13, in 35398 Giessen oder Mail: geschaeftsstelle@gastro-liga.de gratis angefordert werden.
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