Vor allem Schlaganfall-Patienten, aber auch Menschen mit Arbeits- oder Sportunfällen sind häufig von Lähmung der oberen Extremitäten betroffen. Häufig sind taube Gliedmaßen, eine gelähmte Hand oder ein steifer Ellenbogen die Folge davon.
Es ist für viele nicht nur ein Albtraum, sondern auch traurige Realität. Denn fallen Arm und Hand aus, steht das ganze Leben Kopf. Einst selbstverständliche Aufgaben wie das Schneiden von Gemüse oder das Tragen eines Wäschekorbs entwickeln sich mitunter zur unüberwindbaren Herausforderung. Ausgelöst werden diese Lähmungen sehr oft von Schlaganfälle sowie Rückenmarks- und Nervenverletzungen.
Doch es gibt Abhilfe dank einer motorisierten Orthese, die um Arm und Hand geschnallt, gewohnte Abläufe wieder möglich werden lässt. Das System nutzt dazu Sensoren, die schwache elektrische Impulse auf der Hautoberfläche erkennen und an leistungsfähige Motoren weiterleiten, die die gewünschte Bewegung entsprechend ausführen. Denn üblicherweise bleibt der Körper auch bei gelähmten Gliedmaßen weiterhin in der Lage, minimale Muskelsignale zu senden. Funktionen wie das Greifen, Halten und Öffnen der Hand sowie das Beugen, Heben und Strecken des Ellenbogens kann das medizinische Hilfsmittel so ermöglichen.
Je nach Art der Erkrankung nimmt das vollständige Erlernen des Systems zwischen sechs und zwölf Monate in Anspruch. Um die Eingewöhnungsphase erfolgreich zu meistern, steht Betroffenen vom herstellenden Unternehmen ein deutschlandweites Netzwerk an zertifizierten Spezialisten zur Verfügung, die den Lernprozess begleiten. Für eine wohnortnahe Versorgung leitet das Unternehmen auch lokale Therapeuten an. Zum Training gehören etwa das selbstständige An- und Ablegen des Hilfsmittels sowie eine kontrollierte Steuerung. Ob Arm und Hand des eigenen Körpers mit Hilfe der Orthese bewegt werden können, ermittelt vorab eine Untersuchung, die Grundvoraussetzungen überprüft und eine Eignung feststellt. Fällt sie positiv aus, übernehmen gesetzliche Krankenkassen und Unfallversicherungen bei Vorlage eines ärztlichen Rezepts sowohl die Kosten für die Orthese als auch das notwendige Training. Um das Hilfsmittel optimal auf den Nutzer abzustimmen, nehmen Orthopädietechniker in Sanitätshäusern individuelle Anpassungen vor.
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