Das weltweit Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) befällt die oberen und unteren Atemwege und tritt als Infektionskrankheit vor allem in der kalten Jahreszeit auf. Es befällt insbesondere Babys und Kleinkinder und vor allem in den ersten Lebensmonaten kann es zu einem besonders schweren Verlauf, wie beispielsweise einer Lungenentzündung, kommen. Die für Kinder durchaus lebensgefährliche Infektion zeigt sich u. a. (wie bei der Influenza) durch Schnupfen, Halsschmerzen, Husten, Fieber und auch durch Trinkverweigerung. Die Dauer liegt bei meists drei bis zwölf Tagen, kann aber auch über Wochen anhalten.
Da vor allem bei Kleinkindern das Immunsystem noch nicht genügend Abwehrkräfte besitzt, müssen sie fast immer wegen des schlechten Allgemeinzustands im Krankenhaus behandelt werden. Weder gibt es gegen RS-Virus bisher eine Impfung noch eine gezielte Therapie.
Vorbeugendemaßnahmen, auch um einer weitere Verbreitung des RS-Virus aufzuhalten, sind vor allem eine frühe Diagnose plus gute Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Patient:innen und Kontaktpersonen.
Dr. Franziska Schaaff, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, raten, aufgrund des letztjährigen Anstiegs der RSV-Infektionen bei Kindern, sich schnellstens auf eine erneute RSV-Welle vorzubereiten. Als Ursache sieht die Expertin vor allem die Corona-Pandemie. Sie führte u. a. dazu, dass vor allem Kinder ihre Abwehrkräfte nicht trainieren konnten und nun besonders anfällig für diese Atemwegsinfektion sind. „Es könnte in diesem Winter erneut eine verstärkte Welle geben, weil nicht alle Kinder eine Immunität gegen RSV erreicht haben. Wann sie auftritt, wissen wir nicht“, sagt Dr. Schaaff.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) wurden bereits in den letzten Wochen in verschiedenen Regionen zunehmend Kinder mit RSV-Infektionen der unteren Atemwege in Kinderkliniken aufgenommen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Gesellschaft in einer aktuellen Stellungnahme, in Deutschland ab sofort mit der RSV-Prophylaxe für Hochrisikogruppen zu beginnen.