Die beim ADA-Kongress 2021 publizierte SoliMix-Studie zeigte, dass unter iGlarLixi, Insulin glargin 100 Einheiten [E]/ml und Lixisenatid (Suliqua®) wesentlich mehr Patienten mit Typ-2-Diabetes einen HbA1c-Wert < 7 Prozent ohne Hypoglykämien und ohne Gewichtszunahme erreichten, als unter dem Mischinsulinanalogon BIAsp 30.1 „iGlarLixi kann eine optimale Intensivierung der Therapie bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sein, die mit einer basalunterstützten oralen Therapie (BOT) unzureichend eingestellt sind, indem es eine bessere glykämische Kontrolle mit Gewichtsvorteil und weniger Hypoglykämien bietet, als ein Mischinsulinanalogon wie BIAsp 30“, erklärte Professor Dr. Matthias Blüher, Leipzig, im Rahmen einer Pressekonferenz1.
Auch nachdem Start einer BOT erzielten Patienten ein Jahr später noch keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle. Mehr als die Hälfte erreicht weder die HbA1c- noch die Nüchternblutzucker-Zielwerte. 25 % der Patienten hat trotz gutem Nüchternblutzucker einen HbA1c über dem Zielbereich. Ein der Gründe dafür ist, dass die Titration einer Basalinsulintherapie nicht kontinuierlich gesteigert werden kann, sondern das es zur Ausbildung eines Plateaus kommt, bei dem eine weitere Dosissteigerung nicht zu weiterer Blutzuckerverbesserung führt.
Für Personen, die mit einer BOT schlecht eingestellt sind, sehen die Leitlinien von ADA und EASD (European Association for the Study of Diabetes) vier Optionen für die Intensivierung vor: Addition eines Mahlzeiteninsulins, Addition eines GLP-1-Rezeptoragonisten (RA), multiple Injektionen von Mischinsulin oder die Umstellung auf eine einmal tägliche Fixkombination aus Basalinsulin und GLP-1-RA.4,5 iGlarLixi – die Fixkombination aus Insulin glargin 100 E/ml und dem GLP-1-RA Lixisenatid – verfügt über komplementäre Wirkmechanismen: Während das Basalinsulin primär auf den Nüchternblutzucker abzielt, reduziert der GLP-1-RA insbesondere den postprandialen Blutzuckerspiegel.
SoliMix-Studie stellt u.a. die Wirksamkeit und Verträglichkeit unter Beweis. Die Teilnehmer wurden von ihrem bisherigen Basalinsulin randomisiert umgestellt auf iGlarLixi einmal täglich oder BIAsp 30 zweimal täglich mit festgelegten Startdosen, die wöchentlich angepasst wurden. Die Behandlung mit Metformin bzw. dem SGLT-2-Inhibitor wurde während der Studie fortgeführt. Die Studie erreichte beide primären Endpunkte – Nichtunterlegenheit bei der HbA1c-Senkung und Überlegenheit bei der Veränderung des Körpergewichtes nach 26 Wochen. Auch beim Körpergewicht war iGlarLixi dem Mischinsulinanalogon überlegen: Während Teilnehmer unter BIAsp 30 im Mittel 1,2 (± 0,2) kg zunahmen, ging unter iGlarLixi das Gewicht um 0,7 (± 0,2) kg zurück (LS-Mittelwertdifferenz -1,9 kg; 95%-KI: -2,3 bis -1,4; p< 0,01).
Zudem erreichte ein höherer Anteil an Patienten unter der Fixkombination im Vergleich zum Mischinsulinanalogon einen HbA1c-Zielwert von < 7 % ohne Gewichtszunahme sowie einen HbA1c-Zielwert von < 7 Prozent ohne Gewichtszunahme und ohne Hypoglykämien (p jeweils < 0,001). Und die bessere Einstellung unter iGlarLixi wurde nicht mit vermehrten Hypoglykämien erkauft
Die Kombinationstherapie aus Basalinsulin und GLP-1-RA ist in den deutschen Leitlinien zur Therapie des Typ-2-Diabetes angekommen – die aktuelle Version der Nationalen Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes charakterisiert die (Fix-)Kombination so: Einfacher Beginn, einfache Dauertherapie, weniger Insulinbedarf, weniger starke Gewichtszunahme bzw. Gewichtsneutralität bei mäßigen gastrointestinalen Nebenwirkungen (vor allem initial).