Für einen langfristigen Erfolg müssen Menschen mit Diabetes in den ersten Monaten der Behandlung mit lang wirkendem Insulin die vorgegebenen Anwendungsbedingungen einhalten. Vor allem, wenn sie in den ersten Monaten der Behandlung mit Basalinsulin zu niedrigen Blutzuckerereignissen (Hypoglykämie) neigen, zeigt es sich, dass Betroffene mehr medizinische Ressourcen verwenden und die Behandlung eher stoppen. Dadurch entstehende Hypoglykämien können jedoch einen großen Einfluss auf die Betroffenen haben und sind zudem mit hohen Kosten für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft verbunden. Die Angst vor einer Hypoglykämie durch HCPs und Patienten kann zu einer suboptimalen Dosierung führen, die zu ernsthaften langfristigen gesundheitlichen Komplikationen führen kann.
Gerade in der frühen Behandlungsphase muss es daher nicht nur eine perfekte Dosisanpassung, sondern auch die ständige Kontrolle des Blutzuckerspiegels geben, um sicherzustellen, dass Menschen mit Diabetes, die Insulin benötigen, einen “guten Start” haben und sich dadurch Behandlungslücken oder ein Abbruch verhindern lassen.
Bereits 2019 untersuchte das Pharmaunternehmen Sanofi den Nutzen von Toujeo in randomisierten kontrollierten Studien und Real World Evidence (RWE), um einen umfassenden Überblick darüber zu geben, wie sich die Behandlung bei Menschen mit Diabetes auf Basalinsulintherapie auswirkt.
Auch die randomisierte, kontrollierte BRIGHT-Studie zeigte, dass bei insulinnaiven Patienten mit Typ-2-Diabetes unter beiden Basalinsulinen eine vergleichbare Blutzuckersenkung erreicht wurde, die jedoch unter Insulin glargin 300 E/ml in der Titrationsphase (Woche 0 bis 12) mit weniger hypoglykämischen Ereignissen assoziiert war als unter Insulin degludec. Ebenfalls positive Ergebnisse erbrachten die nicht-interventionellen Toujeo-1, TOP-2 und Toujeo-Neo T2DM-Studien, die Insulin glargin 300 E/ml im Praxisalltag in Deutschland untersuchten.
Die Ergebnisse der nun veröffentlichten OneCARE-Studie1, die ihren primären Endpunkt erreichte, zeigen erneut einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten von Insulin glargin 300 E/ml, bei dem 52,4 Prozent der Patienten unter Insulin glargin 300 E/ml nachts im optimalen Blutzuckerbereich verbrachten im Vergleich zu 46,2 Prozent unter Insulin degludec 100 E/ml. In der Studie wurde der Blutzucker der Teilnehmer im klinischen Alltag bestimmt; eingeschlossen waren 199 Menschen mit Typ-1-Diabetes in Spanien. Die Daten wurden mithilfe eines kontinuierlichen Glukosemonitorings (CGM) erhoben.
Conget I et al., Posterpräsentation #670, virtuelle 56. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes, 22. September 2020. Verfügbar unter https://www.easd.org/virtualmeeting/home.html#!resources/effectiveness-and-safety-of-gla-300-vs-ideg- 100-evaluated-with-continuous-glucose-monitoring-profile-in-adults-with-type-1-diabetes-in-routine-clinical- practice-in-spain-onecare-study [Accessed September 2020]. ↩