Blutentnahmen und unangenehme Pricktests auf der Haut sind für Allergietests noch Alltag, könnten jedoch bald der Vergangenheit angehören: Denn ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München zeigt, dass auch im Nasensekret ausreichend Allergie-Antikörper für eine Diagnose gemessen werden können.
Allergien plagen rund 130 Millionen Menschen allein in Europa. Verstopfte Nase, Juckreiz und Niesattacken sind Zeichen u.a.von Heuschnupfen oder anderen Formen der allergischen Rhinitis. Klarheit ob eine Allergie vorliegt, bringen vor allem sogenannte Pricktests, die für viele als unangenehm wahrgenommen werden, da die Haut dabei verschiedenen Allergenen ausgesetzt und mit einer feinen Nadel oberflächlich verletzt wird. Aber auch die Blutentnahme empfinden vor allem Kinder als problematisch.
Nun hat man am Instituts für Umweltmedizin am Helmholtz Zentrum München eine weitere Diagnosemöglichkeit für die allergische Rhinitis getestet. Man untersuchte Proben des Nasensekrets mit einer Messmethode, die eigentlich für Blut entwickelt wurde: Eine neue Biochip-Technologie ermöglicht es seit einiger Zeit, anhand einer minimalen Blutmenge die Konzentration der Antikörper von 112 Allergenen gleichzeitig zu bestimmen. Einen Zusammenhang zwischen dem Nachweis von Allergie-Antikörpern im Blut und im Nasensekret hatten schon vorangegangene Studien für einzelne Aeroallergene gezeigt. Nun konnten die Forscherinnen und Forscher diesen Zusammenhang für eine ganze Bandbreite an Allergenen in der Luft nachweisen.
Mit der molekularen Diagnosetechnologie maßen man die Konzentration der Allergie-Antikörper vom Typ Immunglobulin-E (IgE) jeweils im Blut und im Abstrich des Nasensekrets von Probandinnen und Probanden. IgE-Antikörper sind für die Vermittlung bestimmter allergischer Reaktionen verantwortlich. Das Forschungsteam untersuchte sowohl Personen mit als auch ohne Sensibilisierung gegenüber den gängigsten Allergenen aus der Luft, zu denen die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe, Gräserpollen sowie Birken-, Haselnuss- und Erlenpollen zählen.
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