Weltweit sind über 71 Millionen Menschen betroffen. Trotz dieser hohen Zahl ist die Erkrankung nach wie vor recht unbekannt. In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut etwa 0,3 % der Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert und jährlich wird bei knapp 5.000 Patienten die Infektion erstmals diagnostiziert. Männer sind dabei fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
Die Übertragung erfolgt ausschließlich über Blut. Grundsätzlich kann sich jeder mit dem Hepatitis-C-Virus infizieren. Allerdings gibt es für die Betroffenen keinen Grund, alltägliche Aktivitäten einzuschränken. Denn durch Berührungen und Umarmungen, beim Küssen oder gemeinsam aus einem Glas trinken, kann man sich nicht anstecken.
Eine Impfung gibt es nicht. Aber mit ein wenig Achtsamkeit lässt sich die Ausbreitung und Übertragung ganz einfach verhindern. Beispielsweise sollte man sich Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Rasierer oder Zahnbürsten, die mit Blut in Berührung kommen könnten, keinesfalls teilen. Besondere Vorsicht gilt auch insbesondere im Urlaub bei Akupunkturnadeln sowie Tattoo- und Piercinginstrumenten. Diese müssen immer steril sein. Auch Drogenutensilien wie Spritzen oder Röhrchen sollte man niemals teilen. Ein Übertragungsrisiko gibt es auch beim Sex immer dann, wenn Blut mit im Spiel sein kann – also beispielsweise während der Menstruation oder bei verletzungsanfälligen Sexualpraktiken.
Das Virus greift bei einer Infektion die Leber an. Es kommt zu einer Entzündung der Leberzellen. Durch eine rechtzeitige Behandlung lassen sich ernsthafte Organschäden vermeiden. In einigen Fällen können weitere Organe wie die Nieren oder die Schilddrüse betroffen sein.
Oft lange Zeit gar keine. Dadurch kann die Krankheit jahrelang unentdeckt bleiben. In manchen Fällen treten jedoch die folgenden Anzeichen auf: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schmerzen im Oberbauch, Kopf- und Gliederschmerzen. Da diese Symptome auch einer Erkältung oder Grippe ähneln, ist die Diagnose schwierig. Bei rund einem Drittel der Betroffenen sind erhöhte Leberwerte das erste Anzeichen. Zumeist wird Hepatitis C bei einer ganz normalen Vorsorgeuntersuchung entdeckt und der Arzt führt im Anschluss weitere Tests durch, um sicher zu gehen.
Ja, Hepatitis C ist heilbar. In manchen Fällen schafft das der Körper in den ersten sechs Monaten nach der Ansteckung – der sogenannten akuten Phase – sogar selbst. Bei 75 bis 85 Prozent der Betroffenen wird die Infektion allerdings chronisch, bleibt also dauerhaft bestehen. Aber auch die chronische Erkrankung kann heute bei nahezu allen Patienten innerhalb von acht bis zwölf Wochen geheilt werden. Zudem sind moderne Wirkstoffe inzwischen nicht nur hoch effektiv, sondern auch gut verträglich. Welche Behandlung genau für welchen Patienten geeignet ist, hängt unter anderem vom jeweiligen Hepatitis-C-Virus-Typ (sogenannter Genotyp) ab, dem Fortschritt der Erkrankung und eventuellen früheren Behandlungen.
Nein, man muss sich auch mit einer vollständig therapierten Erkrankung weiterhin vor einer Neuinfektion schützen. Eine Immunität besteht nicht. Bitte bedenken Sie: Erst wenn nachweislich alle Hepatitis-C-Viren aus Ihrem Körper beseitigt sind, ist eine Ansteckung anderer Menschen ganz ausgeschlossen.
Häufige Folgen einer chronischen Hepatitis C sind Nieren- oder Lebererkrankungen wie Leberzirrhose. Diese können bei Fortschreiten der Erkrankungen dazu führen, dass eine Dialyse oder Lebertransplantation nötig wird. Auch sind viele HCV-Patienten gleichzeitig mit dem HI-Virus infiziert und/oder erhalten eine Substitutionstherapie anstelle der Drogen, die ehemals konsumiert wurden. In all diesen Fällen lässt sich die chronische Hepatitis C mittlerweile ebenfalls sehr gut behandeln.
Hepatitis C lässt sich über zwei unterschiedliche Tests feststellen und zwar dem Antikörpertest und dem Virusnachweistest. Sie können bei einem Arzt oder in einer Beratungsstelle durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse. Die Untersuchung erfolgt immer anonym, es besteht also keine Gefahr, dass irgendjemand ungewollt von den Testergebnissen erfährt. Grundsätzlich gilt: Je eher man Gewissheit hat, desto besser sind die Aussichten auf eine effektive Behandlung.
Zuallererst Stärke zeigen und Vorurteile abbauen. Insbesondere Offenheit und miteinander zu reden hilft gegen jede Form der Diskriminierung. Dabei ist es ganz gleich, ob man selbst betroffen oder Angehöriger ist oder sich einfach nur für das Thema interessiert. Und da es immer gut ist, zu erkennen, dass man nicht alleine ist, helfen Bündnispartner in schwierigen Situationen. Beispielsweise die Deutsche Leberhilfe oder andere Selbsthilfeeinrichtungen. Auch Ärzte können Ihnen Ansprechpartner nennen, an die Sie sich wenden können.
Am 28.7. ist Welt-Hepatitis-Tag