Jedes zehnte Kind ist übergewichtig, jedes zwanzigste sogar fettleibig. Forscher verschiedener kooperierender Universitäten fanden nun in der Mutter-Kind-Studie LiNA heraus, dass der empfundene Stress der Mutter im ersten Lebensjahr des Kindes Übergewicht im Kleinkindalter begünstigt. Mütterlicher Stress wirke sich vor allem auf die Gewichtsentwicklung von Mädchen aus und führe zu einer langfristigen Prägung, schreiben die Forscher*innen des BIH, der Charité, des UFZ sowie der Universität Bristol im Fachmagazin BMC Public Health.
In der aktuellen Studie wurden die Daten von 498 Mutter-Kind-Paaren ausgewertet. Neben, Grösse und Gewicht wurde auch der empfundene Stress der Mütter während der Schwangerschaft und während der ersten beiden Lebensjahre der Kinder mithilfe validierter Fragebögen erhoben, welche die Themen Sorgen und Ängste, Anspannung, allgemeine Zufriedenheit sowie den Umgang mit täglichen Anforderungen umfassten. Anschließend setzten man die erhobenen Datensätze miteinander in Beziehung.
Man hat dabei deutlich gesehen, dass der empfundene Stress der Mutter während des ersten Lebensjahres des Kindes mit der Gewichtsentwicklung des Kindes in den ersten fünf Lebensjahren zusammenhängt. Gestresste Mütter haben häufiger übergewichtige Kinder als entspannte Mütter. Besonders auffällig ist der Einfluss von mütterlichem Stress auf Mädchen. Studien hätten gezeigt, dass Jungen möglicherweise den Stress der Mütter besser kompensieren. Mütterlicher Stress während des zweiten Lebensjahrs der Kinder hat in dieser Phase kaum Einfluss auf das Gewicht der Kinder. Anders sieht es hingegen im ersten Lebensjahr aus. Hier scheint … die Neigung zu Übergewicht prägend zu sein. Daher sollte dem Befinden der Mutter in dieser Zeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
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