Im Vergleich mit 15 Industrienationen liegt Deutschland bei der Lebenserwartung auf einen der letzten Plätze. Einer der Hauptgründe dafür ist die hohe vorzeitige kardiovaskuläre Sterblichkeit. Zwar hat sich in Deutschland die Versorgung in den letzten Jahren verbessert, aber mit über 340.000 Sterbefällen 2021 sind kardiovaskuläre Todesfälle weiterhin die Nummer eins und für jeden dritten Todesfall verantwortlich. Bundesweit wurden etwa 1,6 Millionen Menschen wegen kardiovaskulärer Herzkrankheiten (CVD) vollstationär behandelt. Der Verbesserung der Herz-Kreislauf- Gesundheit kommt daher eine große Bedeutung zu. Der Frage, inwieweit man das CVD-Risiko bzw. die CVD-Sterberate senken könnte, ging die Pharmafirma Novartis nach.
Die aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) empfehlen die LDL-C-Senkung auf definierte Zielwerte – jeweils abhängig vom individuellen CV-Gesamtrisiko. Rund vier von fünf Patient:innen mit atherosklerotischer CVD (ASCVD) in Europa, die zur Cholesterinsenkung ausschließlich Statine einnehmen, erreichen allerdings nicht ihre empfohlenen LDL-C-Zielwerte. Von 2.625 Hochrisikopatient:innen, die in 539 deutschen Arztpraxen betreut wurden, wiesen nur 10,5 % einen LDL-C-Wert < 70 mg/dl auf…
Als eine therapeutische Option steht seit mehr als 2,5 Jahren die small interfering RNA (siRNA) Inclisiran (Handelsname Leqvio®) in Deutschland zur Verfügung. Aktuelle Daten aus der bisher größten abgeschlossenen Studie zu Inclisiran bestätigen eine langfristige Wirksamkeit und das bisherige Sicherheitsprofil der siRNA.
Eine lipidsenkende Therapie ist meist eine lebenslange, an das kardiovaskuläre Risiko angepasste Behandlung, bei der das Erreichen und Halten der LDL-C-Zielwerte regelmäßig kontrolliert wird. Neben der Wirksamkeit ist zudem die kontinuierliche Anwendung entscheidend für den Therapieerfolg.