PCSK9-Inhibitioren wie Alirocuma (Praluent®) bewirken eine starke und anhaltende Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) bei gleichzeitig guter Vertäglichkeit und sorgen somit dafür das kardiovaskuläre Risiko von KHK-Patienten zu reduzieren und auch die vorgegebenen LDL-Werte der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) zu erreichen.
Dies betrifft vor allem Menschen mit einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko (Menschen mit Diabetes und Endorganschaden oder Menschen mit einer dokumentierten kardiovaskulären Erkrankung), bei denen ein LDL-C-Zielwert unter 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l) festgelegt wurde.
Doch bei der LDL-C-Zielwerterreichung ist viel Luft nach oben und nur in den seltensten Fällen können die leitliniengerechten Werte auch erreicht werden. So zeigt u.a. eine dänische populationsbasierte Kohortenstudie, dass nur etwa 30 Prozent der Patienten zwölf Monate nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) eine intensive lipidsenkende Therapie erhalten und den gültigen LDL-C-Zielwert von < 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l) erreichten nur 39 Prozent der Patienten.
Gerade bei diesen Patienten könnten PCSK9-Inhibitioren wie Alirocuma (Praluent®) hilfreich sein und daher sehen ESC und EAS in ihren Leitlinien mit dem Empfehlungsgrad IA den Einsatz eines PCSK9-Inhibitors wie Alirocumab vor.
Patienten die eine LDL-C-Senkung > 60 Prozent benötigten, können Alirocumab in einer Startdosis von 150 mg alle zwei Wochen bzw. 300 mg alle vier Wochen (monatlich) verwenden und “… eine signifikante Senkung des LDL-C-Wertes erreichen (-65,8 Prozent unter Alirocumab).
In der ODYSSEY OUTCOMES Studie zeigt sich einerseits deutlich, in welchem Ausmaß kardiovaskuläre Hochrisikopatienten von einer konsequenten LDL-C-Senkung profitieren können und andererseits konnte das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse signifikant reduziert werden.
Für die subkutane Injektion von 300 mg Alirocumab einmal pro Monat steht seit Kurzem ein neuer Fertigpen mit 2 ml Volumen zur Verfügung mit welchem die 300-mg-Dosis Alirocumab in ≤ 20 Sekunden injiziert werden kann.
Nach den bisherigen Erfahrungen wird die vier Wochen Injektion insbesondere von Patienten bevorzugt, die viel unterwegs sind, Patienten mit einer Spritzenphobie sowie von jüngeren Patienten aber durchaus auch von älteren, bei denen Injektionen in Einzelfällen durch Hausarztpraxis oder dem Pflegedienst vorgenommen werden.