Spätestens seit dem schweren Skiunfall Michael Schumachers im Jahre 2013 ist der Begriff Schädel-Hirn-Trauma im Bewusstsein der meisten Menschen fest verankert. Hier handelt es sich um eine Verletzung des Schädels, bei der auch das Gehirn betroffen ist. Ironischerweise wird uns gerade die Tatsache zum Verhängnis, dass unser Gehirn zum Schutz von einer harten, unnachgiebigen Schädeldecke eingeschlossen ist. Kommt es zu Blutergüssen, kann das im Schädel eingeschlossene Hirngewebe nicht entweichen - es wird durch den Druck der Schwellung dauerhaft geschädigt.
Jedes Jahr sterben alleine in Deutschland über 2.750 Menschen, oftmals nach einem Sport- oder Verkehrsunfall.
Nun gibt es neue Hypothesen, die dabei helfen könnten, das Schädel-Hirn-Trauma besser zu verstehen. Die vermutlich wichtigste: Zeit ist alles! Nach einem Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma bleiben in der Regel nicht mehr als 60 Minuten, um den Verletzten in ein Krankenhaus zu transportieren, wo die Behandlung stattfinden muss. Durch Medikamente kann hier das Gewebe zum Abschwellen gebracht werden. In besonders schweren Fällen kann zudem eine sogenannte Kraniektomie, also die Öffnung des Schädeldachs, notwendig sein.
Weitere Erkenntnisse gibt es bei der Frage, warum Menschen nach dem Schädel-Hirn-Trauma in ein Koma fallen. Hier zeigen jüngste Untersuchungen, dass eine Funktionsstörung des Hirnstamms für die anhaltende Bewusstlosigkeit verantwortlich ist. Indem behandelnde Ärzte ihre Aufmerksamkeit auf eine mögliche Störung des Hirnstamms richten, können sie rechtzeitig eingreifen und diesen durch einen operativen Eingriff entlasten.
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