4 Millionen Deutsche leiden unter Nierensteinen. Meist werden sie zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt und machen keine Probleme. Werden sie allerdings größer oder wandern in den Harnleiter, so führen sie zu kolikartigen, unerträglichen Schmerzen v. a. in der Flankengegend. Bei 400.000 Betroffenen pro Jahr ist ein operativer Eingriff von Nöten, um die Patienten von ihren Schmerzen zu befreien. Während der endoskopisch durchgeführten Operation wird der Nierenstein zuerst mittels Laser zertrümmert, um anschließend mit einer Greifzange entfernt zu werden. Leider ist es dem Arzt bislang nicht möglich, alle Teilchen zu entfernen, da die Greifzange kleinste Fragmente nicht fassen kann. Die zurückgebliebenen Steinreste vergrößern sich bei mehr als 50 % der Patienten wieder - dies bedeutet: erneute Schmerzen, erneute Operation.
Um diese hohe Rezidivrate zu senken, entwickeln zur Zeit Bremer Forscherinnen und Forscher einen speziellen Klebstoff. Dieser umhüllt kleinste Nierensteinfragmente und klebt sie zu einer gummiartigen Masse zusammen, die ohne Probleme mit der Greifzange zu fassen ist.
Erste Tests sind vielversprechend: Die Niere war nach der Anwendung komplett steinfrei, keine noch so kleinen Fragmente waren zurückgeblieben. Zur Zeit wird an der weltweiten Zulassung als Medizinprodukt gearbeitet; in spätestens 2 Jahren soll das Produkt auf den Markt kommen.
Brustgewebe
Klebstoff
Medizinprodukt