Auch wenn die Unfallzahlen erfreulich rückläufig sind, so kamen 2019 in Deutschland bei Verkehrsunfällen mehr als 3.000 Menschen ums Leben, 1984 hingegen waren es noch 12.000. Einer der Erfolge dafür ist bei der positiven Entwicklung von Rückhaltesystemen wie Gurt und Airbag zu suchen. Allerdings, gibt es häufig Kritik an den Systemen und der Grund liegt schlicht und einfach darin, dass der Standard-Dummy lediglich einen 77 kg schweren Mann repräsentiert. Klar, ist ein erechneter Durchschnittswert, der statistisch gesehen vermutlich auf ein Gros der Menschen bei uns zutrifft. Nun wollte man aber beim ADAC doch wissen, ob diese Rückhaltesysteme bei allen Menschen gleich gut funktionieren. Der ADAC hat hierfür erstmals vergleichbare Crashtests mit Dummys unterschiedlicher Größe und Gewicht durchgeführt. Unklar war bislang, wie gut die Rückhaltesysteme auf Menschen außerhalb von durchschnittlichen Normen wirken.
Anhand einer Analyse von Unfalldaten wurde vom ADAC zudem untersucht, ob Pkw-Insassen bei Frontalzusammenstößen aufgrund von Größe und Gewicht ein erhöhtes Verletzungsrisiko aufweisen. Was die ADAC Unfallforschung zeigt, ist, dass es bei den Unfallfolgen keine Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Insassen gibt. Allerdings kann das Alter eine Rolle spielen: Aufgrund abnehmender Knochendichte mit zunehmendem Alter, erleiden Menschen jenseits der 60 häufiger schwere Verletzungen. Besonders betroffen sind dabei Kopf, Brustkorb und der Bauchraum.
Basierend auf den Erkenntnissen der Unfalldatenauswertung wurden insgesamt zwölf Schlittenversuche durchgeführt, bei denen die verschiedenen Dummys von 48 bis 125 Kilogramm Gewicht und einer Körpergröße von 1,51 bis 1,91 Metern jeweils einmal auf dem Fahrer- und Beifahrersitz Platz nahmen. Dabei haben die ADAC Tester die Wirkung von herkömmlichen und von adaptiven Rückhaltesystemen untersucht und verglichen. Adaptive Rückhaltesysteme erkennen mithilfe modernster Sensortechnik die Unfallschwere der Kollision, sowie die Größe und das Gewicht der Insassen. So können unterschiedliche Insassen optimal bei jedem Unfall geschützt werden.
Im Test zeigte sich, dass adaptive Systeme die Belastung eines Unfalls auf den durchschnittlichen Mann, die kleine Frau und auch die ältere Dame reduzieren. Den großen und schweren Insassen konnten hingegen nur die konventionellen Gurte und Airbags ausreichend schützen. Laut ADAC könnten zusätzlich alternative Rückhaltesysteme wie ein Knieairbag oder eine mehrfache Gurtstraffung in dieser Personengruppe für eine Verbesserung der Insassensicherheit sorgen.
Zu ausführlichen Informationen über den Test folgen Sie dem Link
Knochenbrüche
Osteoporose
Unfallrisiko
Autositz