Montag Morgen in Stuttgart, die Sonne strahlt vom Firmament und der auf uns wartende Boxster 718 passt sich ganz feriengemäß dem Himmels blau gleich an. Stimmt natürlich nicht, denn die offizielle Farbskala bei Porsche weißt es als Miami Blue aus, zudem das schwarze Cabrio-Dach natürlich perfekt passt. Bei der herrschenden Hitze kann somit die gemütliche Fahrt nach München, quer durch das Schwabenländle nur ein Hochgenuss werden. Die anerkennenden Blicke am Weg durch die Baustellenwüste der Stuttgarter Innenstadt gelten ganz bestimmt nicht der Fahrerin, sondern ausschließlich dem laut blubbernden Blautopf mit offenem Dach (das es nicht nur in schwarz gibt)!
Genussvoll kann man die gerade zur Erntezeit zahlreich dahin zockelnden Traktoren auf kurzer, kurviger Strecke ohne Bibbern überholen. Sollte man nicht immer machen, aber ab und an! Wer die Boxster-PS mal richtig ausfahren möchte, muss sich (vor allem zur Ferienzeit) wohl zu später Nachtstunde auf die Autobahn begeben, um sich dort dem Vergnügen von 300 Pferdestärken voll und ganz zu widmen. Dank der weit ausleuchtenden Scheinwerfer lassen sich auch etwaige Randerscheinungen klar erkennen.
Bislang war der Boxster ein Boxster ohne Zusatz, nun wurde ihm die Nummer 718 verliehen, wohl damit seine Besitzer auch ein wenig sich zur Highclass 911 zugehörig fühlen. Aber das ist natürlich nur eine Annahme, keine Tatsache. Ein wenig aufgehübscht hat man den kleinen Bruder, das Wort Facelift scheint uns aber nicht so wirklich zu passen. Vielleicht die ein oder andere Botoxspritze, die dem Boxster etwas spitzere Scheinwerfer verleihen und neue seitliche Lufteinlässe. Aber wir sind ja keine Technikfreaks, sondern wollen einfach nur ein hübsches Fahrzeug mit viel Kraft auf seine Vorteile abchecken. Wer den minimalistischen Kofferraum des 911er gewöhnt ist, wird beim Boxter verwöhnt – vorne und hinten lässt sich jeweils ein mittelgroßer Koffer (125 und 150 l Volumen) gut verstauen, der Motor sitzt in der Mitte – und das hört man beim Fahren, auch dann, wenn man nicht die Sportvariante plus Klappenauspuffsymbol zugeschaltet hat. Für Tinnitus geplagte Manager daher vielleicht eher suboptimal geeignet! Das gilt leider auch für die Sitze – die dürften gerne etwas bequemer gerundet werden – vor allem für kleine Frauen! Denn auch die fahren gerne Porsche!
Mit 300 PS quer durch die schwäbische Alb, das macht einfach nur Spaß, den auch der Verbrauch von etwas mehr als 11 l Benzin auf 100 km nicht wirklich trüben kann. Im Mix haben wir nach 5 Tagen um die 9,5 l errechnet.
Zur Serienausstattung des Boxster (Basispreis rund € 54.000.–) gehören neben der Klimaanlage auch die Alcantara-Sitzbezüge und das Bi-Xenon-Licht vorne. Besonders hilfreich ist das gesamte Infotainment-System, welches auch mit AppleCarPlay verbunden werden kann. Vor allem das Navi, mit seiner stets zeitgenauen Verkehrslagen-Anpassung erfreute sich unserer vollen Begeisterung.
Wer gerne Freude am zügigen Fahren hat, im Sommer mit Fahrtwind in den Haaren durch die Landschaft brausen möchte und dem beim angesagten Verbrauch nicht gleich ein schlechtes Gewissen den Schlaf raubt, der findet im Boxter alles, was Fahrspaß ausmacht.
Wer sich für die genauen technischen Daten interessiert, findet diese hier.
Porsche AG
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