Gerade der Herbst ist für viele die Radl-Saison. Die Tage sind noch warm und die Natur lockt mit all ihrer Farbenpracht hinaus ins Freie. Immer mehr Radler steigen dabei auch gerne auf ein Elektrorad um, denn damit lassen sich nicht nur Lasten leichter transportieren, man ist damit auch schneller und zudem mit weniger Kraftaufwand am Ziel als mit einem herkömmlichen Fahrrad. Doch die leider immer noch, aufgrund der Akkus, sehr schweren E-Bikes bergen einige Gefahren und das Fahren mit ihnen sollte geübt werden. Wir haben dazu Daniel Meyer, Gründer und Entwickler des Schweizer Elektrofahrzeug-Herstellers EGO Movement, befragt und uns von ihm sieben Tipps für den einfachen Umstieg vom klassischen Fahrrad auf die Elektrovariante geben lassen.
Vor Fahrtantritt sollten Sattelhöhe und Lenker richtig eingestellt werden. Die Bremsgriffe müssen so erreichbar sein, so dass der Fahrer eine sichere und bequeme Sitzposition einnehmen kann. Die Arme sind am besten leicht gebeugt, damit der Elektroradler auf Situationen schnell reagieren kann und genug Spielraum zum Lenken hat.
Die Motorunterstützung kann im ersten Moment ungewohnt sein. Für Anfänger eignen sich besonders Pedelecs, die maximal 25km/h schnell werden. Hier gilt: Nur wer auch in die Pedale tritt, erhält Unterstützung durch den Motor. An diesen Anschubeffekt gewöhnen sich E-Radler schnell, wenn sie anfangs bei niedrigen Unterstützungsstufen in einem verkehrsberuhigten Bereich oder auf einem Parkplatz üben.
Aufgrund der höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten und des Mehrgewichts von Motor und Antrieb sind Elektroräder mit starken Bremsen ausgestattet. An diese Bremskraft sollten sich Elektroradfahrer gewöhnen und zunächst üben, wie sich mit Vorder- und Hinterradbremse anhalten lässt, um einen Überschlag bei einer Vollbremsung oder ein Ausbrechen des Rades durch zu starken Zug der Hinterradbremse zu verhindern.
Egal ob Fußgänger, Auto- oder Fahrradfahrer, jeder Verkehrsteilnehmer sollte die anderen beobachten, um Situationen schnell einzuschätzen und adäquat reagieren zu können. Andere Verkehrsteilnehmer können die Geschwindigkeit der Elektroradler unterschätzen, auch sind Elektroräder leiser als klassische Räder und können leichter “überhört” werden. Generell gilt Kopf und Oberkörper immer aktiv in Fahrtrichtung drehen, um mögliche Hindernisse frühzeitig zu erkennen - auch bei Kurven.
Wenn keine Radwege vorhanden sind, müssen sich auch Elektroradler im Straßenverkehr bei den Autos einordnen. Zu Stoßzeiten kann der der Verkehrsfluss sehr schleppend sein. Daher sollte auch langsames Fahren mit dem Rad vorher trainiert werden, um die Spur auf der Straße zu halten.
In der Stadt oder beim Ausflug ins Grüne müssen Radler auch häufig kleine Hindernisse wie Bordsteinkanten, Schlaglöcher oder Stöcke überwinden. Diese sollten immer im rechten Winkel und am besten stehend angefahren werden. Das verhindert zum einen das Wegrutschen des Rades und die Stöße über die Beine aktiv abzufedern.
Für die eigene Sicherheit und aufgrund der höheren Geschwindigkeit der Elektroräder ist es empfehlenswert, einen Fahrradhelm zu tragen, auch wenn es der Gesetzgeber für Pedelec-Fahrer nicht vorschreibt. Um die Sichtbarkeit auch bei Fahrten in der Dunkelheit zu erhöhen, sollte das Rad mit Reflektoren ausgestattet sein und der Fahrer reflektierende Kleidung tragen.