Faszien sind Teil des Bindegewebes. Sie ummanteln sämtliche Muskeln und Organe, stabilisieren sie und halten sie in Form. Sie bilden ein eigenes Organsystem und sind insgesamt recht empfindlich. Das Besondere ist außerdem, dass sie Informationen über einen vorhandenen Schmerz durch den gesamten Körper direkt an das Gehirn transferieren. Von dieser Eigenschaft profitiert der Mensch in vielerlei Hinsicht. Wird die Funktionalität der Faszien aber beeinträchtigt, zum Beispiel durch eine angeborene Fehlstellung, falsche Belastung oder durch einen Mangel an Bewegung, sind die Folgen oft verheerend. Sie können verkleben, sich verhärten oder verdrehen. Dies wiederum hat zur Folge, dass Betroffene Spannungsschmerzen in den Extremitäten, im Nacken- oder Rückenbereich verspüren.
Wer über einen längeren Zeitraum hinweg unter Faszienschmerzen leidet, nimmt oft unwillkürlich eine Schonhaltung ein. Die Statik des Körpers verändert sich in der Konsequenz, und es kann über kurz oder lang zu erheblichen Wirbelsäulenproblemen, Hüftschmerzen oder ähnlichen Symptomen kommen. Mit einem geeigneten Training der Faszien sowie durch regelmäßige Massagen werden Verspannungen gelöst und das Bindegewebe wird wieder weich und elastisch. Der Schmerz verschwindet langsam, aber kontinuierlich.
Wenn die Faszien - aus welchen Gründen auch immer - verklebt, verhärtet oder verdreht sind, entstehen Schmerzen und es entsteht Stress. Mit Hilfe einer Faszienrolle kann ein Physiotherapeut in ihre ursprüngliche, natürliche Position zurückführen. Wenngleich auch dieses Prozedere mitunter schmerzhaft sein kann, sind Faszienmassagen und -trainings ausgesprochen hilfreich. Bei Veränderungen der Faszien treten gegebenenfalls Schmerzen auf, die sich oft nur schwerlich eruieren lassen. Wer beispielsweise unter chronischen Magen- und Darmbeschwerden leidet, ist gut beraten, die Faszien überprüfen zu lassen. Auch bei Beschwerden im Bereich des Zwerchfells oder der Leber können verklebte oder verdrehte Faszien zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Nach Ansicht renommierter Mediziner und Therapeuten ist bereits das allmorgendliche Recken und Strecken nach dem Aufwachen eine Art Faszientraining. Die gesamte Muskulatur im Oberkörperbereich wird auf diese Weise geschmeidiger und beweglicher. Bei schmerzenden Beinen oder bei innerer Anspannung hilft es zumeist, mit einem Noppen- oder Massageball zu Werke zu gehen. Dabei rollt man mehrere Male mit dem Ball über die schmerzende Körperpartie, und sogleich ist spürbar, wie die Faszien wieder weicher und geschmeidiger werden.
Gezieltes Faszientraining zur Schmerzbehandlung oder um Beschwerden an den inneren Organen zu lindern, sollte bei einem professionellen Physiotherapeuten erfolgen. Durch sanftes Kneten, Drücken und Massieren ist es möglich, die betreffenden Fasziensegmente wieder in Form zu bringen. Sicherlich kann der Patient dieses Training auch zu Hause “in Eigenregie” durchführen. Sinnvoll ist dies allerdings nur, wenn der Profi die erforderlichen Bewegungsabläufe und Handgriffe Schritt für Schritt zeigt und sie gemeinsam mit dem Patienten einübt.
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