Tiger Woods, der wohl bekannteste Golf-Spieler der Welt, musste sich erneut einer Rücken-Op unterziehen. Da muss die Frage, ob das Golfspiel für den Rücken ein Problem sein könnte, erlaubt sein. Der, vor allem in den eigenen Kreisen, immer noch gern als elitär angesehene Sport, verursacht nämlich bei rund 50 % der Golfer mehr oder weniger schmerzhafte Rückenprobleme. Und dagegen helfen nicht immer Schmerzmittel, sondern mitunter nur noch der Operateur.
So wie Tiger Woods leiden viele Golfer seit mehreren Jahren unter Rückenproblemen und nicht wenige von ihnen mussten sich bereits Mikrodisektomien sowie einer Versteifung von Lendenwirbeln unterziehen. Neben den bekannten Beschwerden, meist im unteren Bereich der Wirbelsäule und an den Bandscheiben, klagen viele Golfer auch über Handgelenks- und Schulterschmerzen. Alle diese Schmerzen gelten als Alarmzeichen des Körpers und weisen auf Fehlbelastungen hin. Auslöser dafür ist, zumindest bei Golfspielern, einerseits die Biomechanik beim Schwung, andererseits die oft fehlende Muskulatur.
Erfahrungsgemäß helfen Schmerzmittel nur für eine bestimmte Zeit, danach mitunter nur noch der Operateur. Ob es sinnvoll ist, nach einer Rücken-Operation wieder mit dem Golfspielen anzufangen, sei mal dahingestellt. Denn bei nicht wenigen Patienten besteht die Notwendigkeit mehrfacher Operationen, beispielsweise wenn immer neue Rückenbereiche betroffen sind. Und bei jedem dieser Eingriff tragen Chirurgen notwendigerweise leichte Knochenanteile ab, machen Bänder – sogenannte Ligamente – auf und schneiden bei offenen OPs auch Muskeln ein. Dies beeinträchtigt die Stabilität und erhöht den Druck auf die Bandscheibe, was wiederum zu neuen Vorfällen führen kann. Deshalb werden immer häufiger minimal-invasive Eingriffe an der Wirbelsäule angewendet – wie auch bei Tiger Woods.
Die Rehabilitationszeit ist bei solchen Behandlungen deutlich kürzer.
Grundsätzlich stellen Bandscheibenleiden aber kein Hindernis für Golf dar. Allerdings sollten Golfspieler auf einen rückenschonenden Schwungablauf und eine insgesamt gut trainierte Rückenmuskulatur achten. Mit dem falschen Schwung und einseitigem Training bedeutet die Anspannung der einen Muskelpartie nämlich mehr Belastung und Verspannung für andere Bereiche. Wichtig beim Golf ist, von vornherein niemals einen Schwung auszuführen – zum Beispiel mit einer ausgeprägten Innen-Außen-Bewegung oder einer starken Verdrehung um die Längsachse –, der irgendwann zu Verletzungen führen kann.
Weitere Informationen speziell zu Rückeproblemen beim Golfen findet man unter www.avicenna-klinik.de