Kein Fußballer hört es gerne, aber Fußball zählt mit zu den gefährlichsten Sportarten für das menschliche Gehirn. Nicht selten klagen Profi- und Amateurfußballspieler über starke, migräneähnliche Kopfschmerzen, die vor allem nach Kopfbällen und Zusammenstößen auftreten und die im Gehirn bleibende Schäden hinterlassen können; vor allem dann, wenn keine Ruhezeiten eingehalten werden. Meistens ist in diesen Fällen eine sogenannte chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) schuld, aber auch eine bereits bestehende Migräne kann sich stark verschlimmern und nahezu unbehandelbar werden.
Migräneforscher Markus Dahlem erklärt dazu: „Als beispielsweise Christoph Kramer im letzten WM-Finale nach dem Kopf-gegen-Kopf-Zusammenprall mit seinem Gegenspieler Ezequiel Garay zusammenbrach, sahen allein in Deutschland fast 35 Millionen Menschen zu, wie Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Physiotherapeut Klaus Eder Karmer ihn mehr getragen als gestützt vom Platz brachten. Es war eigentlich völlig klar, Christoph Kramer hätte keinesfalls wieder zurück auf den Platz gedurft. Doch eine Viertelstunde später spielte er weiter. Es gab nie eine ernsthafte öffentliche Diskussion hierzulande um diese Entscheidung. Ein weiteres solches Spiel war das letzte WM-Vorrundenspiel gegen Schweden. Sebastian Rudy hat sich die Nase gebrochen. Immerhin, er kam nicht mehr auf den Platz zurück. Vielleicht denkt man ja, das Näschen sei wichtiger als das Gehirn bei Fußballspielern?“
Auch die FIFA tat und tut wenig, obwohl dort das Problem längst bekannt ist und es andere Sportarten gibt, welche es besser im Griff haben. Immerhin hat die UEFA entschieden, dass Schiedsrichter bei Verdacht auf eine Verletzung nun für drei Minuten das Spiel unterbrechen können und der Teamarzt eine Entscheidung treffen muss. „Besser wäre es noch, einen unabhängigen Arzt am Spielfeldrand einzusetzen. Denn wenn wirklich eine Gehirnerschütterung vorliegt, darf man nicht weiterspielen und eine erneute Verletzung riskieren. Sonst entstehen bleibende schwere Schäden,“ weiß Markus Dahlem.
Dabei handelt es sich um eine neurodegenerative Krankheit, die seit einigen Jahren von Wissenschaftlern erforscht wird und die durch starke und wiederholt auftretende Gehirnerschütterungen entstehen kann. Symptome sind beispielsweise starke Kopfschmerzen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen. Ein Krankheitsbild, welches dem der Migräne sehr ähnlich ist, daher von Sportlern auch häufig verwechselt wird und für Betroffene sehr gefährlich werden kann. Auch eine bereits bestehende Migräne kann durch Gehirnerschütterungen noch verschlimmert, ja im schlimmsten Fall kaum mehr behandelt werden.
Nicht nur die Emotionen der Spieler und Betreuer, sondern auch jene der Fans, egal wo sie einem Spiel zuschauen, kochen hoch und viele Fußballbegeisterte leiden dann unter starken Kopfschmerzen oder Migräne. Aufregung, hohe Erwartungen, aber auch die extreme Lautstärke zählen zu den Umständen, die den pochenden Schmerz im Kopf begünstigen können. Der Griff zu Medikamenten ist für viele zwar sicher nicht die beste, aber doch die schnellste Lösung, um wenigstens während es Spiels noch mitfiebern zu können.
Dass aber auch noch andere Tools helfen, die eigene Migräne zu verstehen und selbst zu therapieren, beweisen digitale Gesundheitshelfer wie beispielsweise die entwickelte Kopfschmerz- und Migräne-App M-sense. Sie verfügt nicht nur über ein Kopfschmerztagebuch, sondern kann auf Basis der Dateneingaben der Nutzer die jeweiligen, individuellen Auslöser festmachen. Stefan Greiner, CEO von M-sense erklärt dazu: „Mit M-sense kann man Migräne und Kopfschmerzen nun auch direkt in der App bekämpfen. Dafür haben wir ein bisher einzigartiges Therapiemodul integriert, das die Betroffenen an die Hand nimmt und sie Schritt für Schritt durch nicht-medikamentöse Behandlungen führt. So können sie u.a. durch Progressive Muskelentspannung und andere Entspannungstherapien lernen, ihren Attacken langfristig vorzubeugen und deren Intensität und Häufigkeit um bis zu 40% reduzieren. Zusätzlich gibt es eine Akut-Hilfe, für unmittelbare Attacken.“
Wir meinen, das allein ist schon ein wichtiger Aspekt für den Fußball-Fan, damit Migräne zukünftig kein K.O.-Kriterium mehr muß.
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