Oberammergau im Sommer 2020, ein beschaulicher Ort ganz ohne Festspiele und fast ohne Touristenströme, die mit Vorliebe hier neben den überall präsenten Holzschnitzereien auch Weihnachtsschmuck erwarben. Das chinesische Virus hat nicht nur die Passionsspiele zur Verlegung ins Jahr 2022 gezwungen, sondern auch den gesamten Tourismus lahm gelegt. Der verordnete Stillstand traf alle hart, musste man doch plötzlich wieder auf ein sehr geruhsames Dorfleben herunterschalten.
Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten, sofern nicht in der freien Natur zugänglich, aber auch sämtliche Reha-Kliniken unterlagen dem behördlich verordneten Lockdown. Langsam läuft es wieder an, wenige ausländische Touristen, dafür zahlreiche heimische Wander-Ausflügler aus Städten wie München oder Stuttgart und natürlich die Reha-Patienten sind zurück. Da viele der Letztgenannten im höheren Alter sind, ist es mit der Wanderlust nicht wirklich weit her. Schade, dabei bieten sich so viele Schönheiten, die es hier zu entdecken gibt und die man auch mit wenig Anstrengung genießen kann. Der Naturpark Ammergauer-Alpen ist eine einzigartige Naturlandschaft mit Mooren, Wiesen, wilden Bachläufen und natürlich jeder Menge Wald und Gebirge. Hier wird nicht nur Landschaftspflege groß geschrieben, sondern auch nachhaltiger Tourismus gelebt – und das auch schon vor Corona!
Seit Juni gibt es mit den drei Naturpark-Rangern wieder regelmäßig Touren mit eigenen Schwerpunkten. Man erfährt (nur mit Anmeldung wg Corona) vieles über die Geschichte des Moores oder warum die Wiesmahd absolut notwendig ist, oder man taucht an der Ammer in den Lebensraum Wildflusslandschaft ein. Darüber hinaus geben die Ranger wichtige Tipps, wie man sich unterwegs naturverträglich verhält.
Wer sich um seine Gesundheit kümmern will, dem bietet nicht nur das einzigartige, sondern auch das am besten untersuchte alpine Bergkiefernhochmoor im Naturpark beste Gelegenheiten. Die schwarze Daune der Medizin lindert nicht nur seit Urzeiten zahlreiche Wehwehchen, sondern gilt zudem als das aufwändigste der natürlichen kurörtlichen Heilmittel. Die Wirkstoffe des Bergkieferhochmoores regen den Stoffwechsel und die Hormondrüsen an, die Immunabwehr wird gestärkt, Regenerationsprozeße im gesamten Organismus werden beschleunigt. Ob Moorbäder oder Moorpackungen, ob ein Spaziergang durch die Flora und Fauna des Moors, alles trägt dazu bei nicht nur den Körper mit Tiefenwärme zu regenerieren, sondern vor allem auch die Seele wieder auf friedvoll schaukeln zu lassen.
Neben Unter-und Oberammergau versprechen vor allem auch die etwas in die Jahre gekommenen beiden Moorheilbäder Bad Bayersoien und Bad Kohlgrub Moor-Medizin pur.
Sorgen wegen möglicher Umbuchung oder Stornierungen braucht man sich auch nicht zu machen, denn wer bis zum 30.11.20 eine Reise in der Region bucht, kann ohne Probleme bis eine Woche vor Reiseantritt umbuchen. Alle teilnehmenden Betriebe sind auf www.ammergauer-alpen.de verzeichnet.
Nicht nur Kulinarik- sondern vor allem auch Kunstfreunde erwartet in Unterammergauer seit Herbst 2019 ein besonderes Highlight. Das absolut sehenswerte Boutique-Hotel namens LARTOR, überrascht neben Zimmern mit gläserner Duschröhre in der Mitte des Raumes, Designermöbel und Alpenblick auch mit einem hervorragenden Restaurant mit offener Küche und Grillstation. Eine Kunsthalle mit Skulpturengarten plus Innovationszentrum gehören ebenfalls zu diesem stylischen, im weitmaschigen Holzfachwerk errichteten, Hotel inmitten von traditioneller Lüftlmalerei. Weder das hervorragende Restaurant mit dem Stier Hieronymus als Grüß-Gott-August, noch die tolle Ausstellung sollte man sich entgehen lassen.
Natururlaub