Wie das Verbraucherschutzportal Kosmetikanalyse.org herausgefunden hat, enthalten sie viel zu häufig chemische Konservierungsstoffe, die auf sensibler Haut verheerend wirken und eine Kontaktallergie auslösen können. Und das gilt nicht nur für ein oder zwei Produkte, sondern, wie eine Analylse ergab, ist in Viertel der Produkte davon betroffen.
Das jetzt veröffentlichte Testergebnis ist geradezu erschreckend: In 109 von 434 analysierten Babycreme-Produkten sind chemische Konservierungsstoffe enthalten – darunter viele beliebte Marken, die in jedem Drogerie-oder Supermarkt erhältlich sind. Konservierungsmittel schaden massiv der zarten Kinderhaut, da diese noch nicht mit einer voll ausgereiften Schutzbarriere versehen ist.
Chemische Konservierungsstoffe können Allergien auslösen. Sie werden in Kosmetika sowie in vielen anderen Produkten wie Dispersionsfarben und -klebern, Putz- und Reinigungsmitteln sowie in Klimaanlagen eingesetzt. Leider eben auch in Babycremes.
Schon 2004 wurde anlässlich einer Studie, die vom Umweltbundesamt bei der Zentrale des Informationsverbundes Dermatologischer Klinken (IVDK) in Auftrag gegeben wurde, festgestellt, dass 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sensibel auf mindestens ein häufig vorkommendes Kontaktallergen reagieren.
Die Babyhaut ist infektionsanfälliger, weil die Schutzbarriere gegen Mikroorganismen noch nicht voll ausgereift ist. Darüber hinaus ist die Hautoberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen zweimal so groß wie bei Erwachsenen. Körperfremde Stoffe wie die aggressiven chemischen Konservierungsstoffe dringen ungehindert ein und zerstören obendrein noch die hauteigenen Mikroorganismen. Somit wird unmittelbar eine starke Sensibilisierung für eine Kontaktallergie ausgelöst. Ein sträflicher Vorgang für die zukünftige Hautgesundheit der Babys.
Günter W. Reichelt, Verwaltungsrat von Kosmetikanalyse, erläutert: „Kosmetika dürfen selbstverständlich keine krankmachenden Keime enthalten. Daher ist es unbestritten, dass die Hersteller in der Verpflichtung stehen, das Keimwachstum der Produkte ausreichend zu hemmen, damit kein Gesundheitsschaden entsteht. Es gibt jedoch nicht-allergene Stoffe zur Konservierung von Kosmetika. So können beispielsweise von Natur aus sehr gut haltbare Öle eingesetzt werden, die gleichzeitig hautpflegend sind. Dies sind beispielsweise Avocado- und Jojobaöl, die beide kaum ranzig werden. Oder das u. a. konservierend wirkende Vitamin E. Das kostet jedoch mehr Geld…“.
Tests zu Babypflege-Produkten gibt es auch bei Stiftung Warentest oder Ökotest.
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