Wir sind ein Volk von Dickerchen! Nicht lustig, sondern erschreckend - denn die Tendenz zur Fettleibigkeit stieg in den letzten Jahren dramatisch an. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Die führenden Endokrinologen der sogenannten DACH-Staaten (Deutschland, Austria, Schweiz), beschäftigen sich daher auf ihrer Jahrestagung Ende Mai in München ausführlich mit diesem Thema und den möglichen Gegenmaßnahmen. Schwerpunkt liegt dabei auf jenen Nahrungsmitteln, welche die Lebensdauer beeinflussen können.
Beim Essen das richtige Maß zu finden fällt vielen Menschen richtig schwer, denn Essen ist ein grundlegendes Bedürfnis. Angesichts des enormen Angebots fällt das Maßhalten jedoch oft mehr als schwer - vielen gelingt es auch gar nicht. Doch wenn es gelingt, seine Nahrungsmittel klug auszuwählen, kann trotzdem gesund bleiben. Denn der Stoffwechsel lässt sich mit bestimmten Komponenten der Nahrungsmittel gezielt steuern: Gemüse und Obst enthalten nicht nur Vitamine, sondern auch zahlreiche Mikronährstoffe wie Metalle, Polyphenole und Ballaststoffe. Vitamine benötigt der Körper jedoch nur in kleinen Mengen, aber die Mikronährstoffe machen die gesundheitliche Wirkung von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten aus.
Leider ja könnte man sagen. Denn rund 30 kg Zucker isst der Deutsche pro Jahr - viel zu viel also! Vor allem der Haushaltszucker erhöht in großen Mengen die Harnsäurewerte, und fördert das Risiko auf Fettleber und Diabetes. Leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Weißbrot oder helle Nudeln sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel in die Höhe schießt und bei Fetten gilt es vor allem, die richtige Wahl zu treffen. Denn gesättigte Fette wie sie Butter, Sahne oder Fleisch enthalten sind, sollten nur in Maßen verzehrt werden. „Vorzuziehen sind ungesättigte Fettsäuren aus nicht-tropischen, pflanzlichen Ölen. Sie schützen eindeutig vor Arterienverkalkung und Diabetes“, sagt Professor Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE).
JEIN - lautet die Antwort, denn es ist eine Frage des Alters. Nachgewiesener Maßen erhöht ein zu viel von Eiweiß bei jungen Menschen das Krebsrisiko, es schützt jedoch Menschen über 60 Jahre nicht nur vor Krebs, sondern auch vor Muskelabbau und Knochenbrüchen. „In unseren Studien bewirkte eiweißreiche Nahrung aus tierischen oder pflanzlichen Quellen zudem eine erhebliche Stoffwechselverbesserung bei älteren Diabetespatienten mit weniger Leberfett, weniger Entzündungen und eine starke Verbesserung des Fettprofils im Blut“, ergänzt Professor Pfeiffer.
„Als Hormon- und Stoffwechselexperten versuchen wir, dem sehr komplexen Wechselspiel zwischen den einzelnen Nahrungsbestandteilen, der Darmflora und den Hormonen mit ihren vielfältigen Wirkung auf den Stoffwechsel immer besser auf die Spur zu kommen“, sagt Professor Dr. med. Matthias Weber, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). „Dadurch erfahren wir mehr über die Entstehung von zahlreichen Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht aber auch Bluthochdruck und Arteriosklerose.“ Zugleich lassen sich daraus aber auch ganz praktische Tipps für den Alltag ableiten.
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