Alle Gourmetköche werden dagegen protestieren - doch es hilft nicht, sondern schadet höchstens: Halb rohes (rosa gebratenes, teilweise noch blutiges) Wildfleisch kann der Freude am Genuss schnell den Garaus bereiten. Deshalb hat das Bundesamt für Risikobewertung dazu jetzt eine Stellungnahme veröffentlicht:
Fleisch von freilebendem Wild ist eine gesunde, fettarme und nachhaltig gewonnene Delikatesse. Enthält es aber Parasiten, können diese den Menschen krank machen, wenn das Fleisch nicht hygienisch einwandfrei zubereitet wird. Für die gesundheitliche Bewertung hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Wildtierarten berücksichtigt, deren Fleisch und Produkte daraus typischerweise verzehrt werden. Zwar lassen Daten zum Verzehr darauf schließen, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder in Deutschland nur selten und in geringen Mengen Wild konsumieren und damit das Risiko einer Übertragung von Krankheitskeimen gering ist. Doch der Konsum von Wildfleisch, sogenanntem Wildbret, und daraus hergestellten Rohfleischprodukten, wie etwa Rohwürsten, ist in Deutschland in den vergangenen Jahren gestiegen. Auch besteht ein Trend zum Verzehr von halbrohem Wildbret mit noch rosafarbenem Fleisch im Kern, wodurch mit der Mahlzeit auch Krankheitserreger aufgenommen werden können. „Wildfleisch und daraus hergestellte Rohfleischprodukte wie auch Rohwürste sollten insbesondere schwangere Frauen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem nur vollständig durchgegart verzehren“, empfiehlt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Gut zubereitet ist Wildfleisch eine gesunde Mahlzeit!“
Ein bis zwei Wildmahlzeiten mit jeweils 200-400 Gramm Wildbret werden im Durchschnitt pro Person pro Jahr verzehrt
Das Fleisch stammt hauptsächlich von Wildschwein, Rehwild, Rot- und Damwild
Jedoch konsumieren sogenannte Vi elverzehrer, etwa Jägerfamilien und ihr Umfeld, bis zu über 60 solcher Wildmahlzeiten pro Jahr
Generell gilt, wenn Wild nicht sachgemäß zubereitet wird, ist von einem höheren Risiko für eine Infektion über Wildbret auszugehen.
Krankmachende Parasiten wie etwa Toxoplasmen (Erkrankung: Toxoplasmose), Trichinellen (Erkrankung: Trichinellose), Sarkosporidien (Erkrankung: Sarkosporidiose), Schweinebandwurm (Erkrankungen: Zystizerkose, Taeniose), kleiner Fuchsbandwurm (Erkrankung: Echinokokkose) oder Duncker´scher Muskelegel (möglicherweise Erkrankung: larvale Alariose) können beim Zerlegen und Ausnehmen des Wildtierkörpers weiter verbreitet oder beim Verarbeiten des rohen Wildfleisches durch Verbraucherinnen und Verbraucher in der heimischen Küche auch auf andere Lebensmittel übertragen werden. Außer den bewerteten Parasiten können zudem auch bakterielle oder virale Krankheitserreger im Fleisch enthalten sein.
Tipps zum empfohlenen Umgang finden sich in folgenden BfR-Merkblättern:
Wildkräuter
Fleischkonsum
Weihnachtsessen