Wie man gerade in den letzten Tagen hörte, trifft Gürtelrose auch sehr Prominente: Ob Justin Bieber oder Jens Stoltenberg, sie alle mussten kurzfristig Termine absagen, weil sie an Gürtelrose erkrankten. Und dank dem durch Corona geschwächten Immunsystem hat die gar nicht liebliche Rose leichtes Spiel. 15 % mehr Gürtelrose-Erkrankungen, vor allem ab dem 50. Lebensjahr, zählt man seit Ausbruch der Pandemie.
Die Infektionskrankheit, auch als Herpes Zoster bezeichnet, tarnt sich als Hautkrankheit, ausgelöst durch die Reaktivierung des Windpockenerreger. Da man diese, ab dem 60 Lebensjahr, meist schon hatte (95 %), tragen wir fast alle das Virus in uns. Und somit erkrankt mindestens eine von drei Personen im Laufe des Lebens an einer Gürtelrose. Das Fatale dabei ist: “Weder ein gesunder Lebensstil noch Maßnahmen wie die AHA-Regeln können daran etwas ändern”. Denn einerseits nehmen die Abwehrkräfte im Alter ab, wodurch eine Reaktivierung wahrscheinlicher wird, andererseits haben sich Betroffene nicht angesteckt, sondern tragen den Erreger bereits im Körper. Kommt es nun zu einer Schwächung des Immunsystems (z. B. durch Stress, COVID-19-Erkrankung) aktiviert sich der Erreger und wandert durch die zuvor inaktiven Erreger aus den Nervenknoten entlang der Nervenfasern bis zu deren Enden an der Hautoberfläche.
Und wird nun durch die charakteristischen Bläschen, die sich gürtel- oder bandförmig um den Körper legen, sichtbar. Mehrheitlich ist nur eine Körperhälfte betroffen, doch häufig kommt es noch vor Auftreten der typischen Bläschen zu starken, einschießenden Schmerzen.
Bis zu 30 Prozent der aller Betroffenen kämpfen mit Komplikationen und Langzeitfolgen. Die Erkrankungsdauer kann sich über mehrere Monate, in anderen Fällen sogar ein Leben lang hinziehen.
Eine vom Pharmaunternehmen GSK vorgelegte Auswertung von US-Krankenversicherungsdaten zeigt, dass das Erkrankungsrisiko für Gürtelrose vier Wochen bis sechs Monate nach der Corona-Erkrankung deutlich erhöht ist. Daher empfiehlt die STIKO (Ständige Impf- kommission) für Personen ab 60 Jahren und Menschen mit Grunderkrankungen bereits ab 50 Jahren eine Impfung gegen Gürtelrose. Da das Infektionsgeschehens während der Sommermonate nachlässt, sind diese ein idealer Zeitpunkt für die Vorsorge. Eine Impfung ist auch unmittelbar nach überstandener COVID-19-Infektion möglich. Eine vorsorgliche Impfung kann vor einer Gürtelrose als Folge der Corona-Erkrankung schützen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Vorsorgemöglichkeiten.
Quelle: PM GSK v. 20.06.2022 und www.gesundheit.com