Obwohl es laut Prof. Dr. Josef Kamphues, Direktor des Instituts für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, keine Studie gibt, welche die positiven Effekte das Barfens belegen würde, wird die Fütterung mit Rohfleisch von vielen Tierhaltern bevorzugt. Im Internet wird es vielfach als ein Allheilmittel angepriesen, während gleichzeitig die Futtermittelindustrie und deren angebliche Verbündete, die Tierärzte, als Abzocker dargestellt werden.
Nun analysierten Forscher des Instituts für Risikobewertungswissenschaften der Tiermedizinischen Hochschule in Utrecht 35 beliebte, eingefrorene Rohfleischprodukte von acht verschiedenen Marken, die z. T. mit rohen Lebensmitteln wie Eiern oder Gemüse vermischt waren, auf für den Menschen übertragbare und gefährliche Keime:
Die Forscher sehen eine Gefährdung des Menschen, wenn Haustiere z. B. nach dem Fressen, Hände oder Gesicht des Tierhalters abschlecken bzw. sehr engen Kontakt zu ihren Haltern haben. In Trocken- oder Dosenfutter hingegen kommen Krankheitserreger kaum vor.
BARFern sollte dieses Risiko bekannt und bewusst sein, besonders wenn Kleinkinder oder Senioren im Haushalt leben, damit sie wichtige Hygieneregeln einhalten können:
Prof. Kamphues sieht durchaus auch Vorteile des BARFens gegenüber industriell hergestellter Tiernahrung, v. a. wenn das Haustier an Allergien oder Überempfindlichkeiten leidet. So kann der Halter Proteinquellen ganz gezielt auswählen und auf unverträgliche Inhaltsstoffe verzichten. Dennoch warnt auch er vor dem allzu unbekümmerten Umgang mit Rohfleisch: “Wir haben hier eine zusätzliche Kontaminationsquelle in direkter Umgebung des Menschen.“
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