Männer kennen sie eigentlich gar nicht, Frauen hingegen häufig: Blasenentzündungen treffen vor allem Frauen, da sie im Gegensatz zu Männern mit einer verkürzten Harnröhre durchs Leben schreiten. Eine Blasenentzündung ist leider auch mitunter der Vorläufer einer Nierenbeckenentzündung. Sie tritt in Folge einer Blasenentzündung auf, betroffen sind, doppelt so häufig wie Männer, Frauen.
Vor allem in der kalten Jahreszeit mehren sich die Erkrankungen. Wer also wiederholt unter Blasenentzündungen leidet, sollte eine Impfung dagegen in Betracht ziehen und besonders auf erste Anzeichen einer Nierenbeckenentzündung achten.
Allerdings zeigt sich nicht bei allen Betroffenen eine Entzündung des Nierenbeckens durch Fieber oder Rückenschmerzen. Meist äußern sich aber die typischen Blasenentzündungs-Symptome wie Brennen beim Wasserlassen und ständiger Harndrang. Eine Nierenbeckenentzündung entwickelt sich immer dann, wenn Bakterien über die Harnleiter in das Nierenbecken wandern. Eine Nierenbeckenentzündung gehört unbedingt fachärztlich behandelt, denn im Gegensatz zur klassischen Blasenentzündung müssen Betroffene damit häufig mehrere Tage bis zu mehrere Wochen Antibiotika einnehmen, viel trinken und brauchen darüber hinaus Bettruhe.
Welche Art der Harnwegsinfektion vorliegt, finden Urologen heraus, indem sie den Unterleib abtasten, Blut- und Urinproben nehmen und zur genauen Erregerbestimmung Urinkulturen anlegen. Ergänzend betrachten sie betroffene Organe mit Ultraschall. Je nach Diagnose, leiten die Fachärzte Therapien ein, die sich trotz ähnlichem Krankheitsbild unterscheiden.
„Akute Nierenbeckenentzündungen müssen schnellstmöglich erkannt und behandelt werden, damit sie nicht in einen chronischen Zustand übergehen und im schlimmsten Fall zum Nierenversagen führen“, erklärt der Urologe Dr. Schaefer aus NRW. Für Betroffene gilt es also, Schmerzen und Fieber keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Vorbeugend empfehlen Urologen Menschen mit einer Neigung zu häufigen Blasenentzündungen, stets viel zu trinken, Unterleib und Füße warm zu halten sowie bei Harndrang und nach Geschlechtsverkehr sofort eine Toilette aufzusuchen. Natürlich können in leichten Fällen auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol hilfreich sein.
Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, sich gegen Bakterien, die häufig Blasenentzündungen hervorrufen, impfen zu lassen. Die Impfung schützt vor dem größtem Teil Erreger, bietet aber keinen absoluten Schutz. Gerade Frauen in den Wechseljahren, die aufgrund eines eventuellen Östrogenmangels oft häufiger zu Harnwegsinfekten neigen, kann die Impfung jedoch Erleichterung bringen. Bei vielen tritt danach eine deutliche Verbesserung ein. Wichtig ist, diese Möglichkeit mit einem Urologen abzusprechen und die Impfung jährlich aufzufrischen.
Weitere Informationen sowie eine bundesweite Urologensuche findet man auf der Webseiten der Urologen
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