Keiner will diese Diagnose hören! Dennoch erhalten sie unzählige Patient:innen täglich. Wie man in den ersten Minuten damit umgeht, hängt auch sehr viel vom Überbringer der Nachricht ab. Kann er Mut machen, oder ist ihm die Diagnose selbst unangenehm. Beide Varianten und viele Graustufen dazwischen sind möglich. Aber egal welche für einen selbst zutrifft, die Notwendigkeit in der kommenden Zeit vor allem viele Informationen zu sammeln, sich mit anderen auszutauschen, sie gilt für alle.
Viele, mitunter zu viele Informationen und nicht alle sind wirklich hilfreich oder nützlich. Vorsicht ist vor allem mit Informationen aus dem Internet geboten. Zahlreiche Webseiten die Dr. Google zuvorderst empfiehlt werden gesponsert - und nicht immer sind die Firmen dahinter wirklich seriös. Hilfreich hingegen begleitet der gemeinnützige Verein Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. Krebspatient:innen und Angehörige auf diesem nicht immer leichten Weg mit Rat und Tat. Für alle, die sich neben der Schulmedizin und den neuesten Krebs-Forschungsergebnissen auch über komplementäre Krebstherapien, also jene Therapien, die meist außerhalb der Schulmedizin angewendet werden, informieren möchten, sind die Internetseiten des Vereins sehr hilfreich. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Wirksamkeit der komplementär Medizin auf das Krebswachstum in den allermeisten Fällen nicht in klinischen Studien belegt ist. Allerdings werden komplementäre Ansätze häufig begleitend zu schulmedizinischen Therapien und vor allem in der langfristigen Nachsorge angewandt.
Hier zehn Antworten auf Fragen, die sich Betroffene immer stellen: Wieso gerade ich und was muss/kann ich jetzt tun? Welche Therapien gibt es und wie soll ich mein Leben nun weiterführen?
Sich Zeit nehmen: Heißt konkret, die Nachricht erst einmal sacken lassen, innehalten und nicht von jetzt auf gleich unüberlegte Handlungen vornehmen. Die allermeisten Tumore vergrößern sich nicht innerhalb weniger Tage. Ggf. können aber auftretende akute Beschwerden behandelt werden.
Sich informieren, je ausführlicher, desto besser. Auch eine zweite und ggf. eine dritte Meinung sollte eingeholt werden. Allerdings nicht unbedingt am Internet. Denn Patienten können selten richtige von falschen Aussagen unterscheiden. Und nicht wenige Informationsseiten werden von Firmen gesponsert. Gute Informationen gibt es auf den Seiten des KID (Krebsinformationsdienst) des Deutschen Krebsforschungszentrums, den Seiten der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr und natürlich bei seinen behandelnden Ärzten.
Den richtigen Arzt, bzw. die Ärztin des Vertrauens finden. Denn vor allem diese Gespräche sind wichtig für das weitere Vorgehen und keinesfalls sollte man aus Angst hier Fragen die einen bewegen nicht stellen. Eine Krebsdiagnose zieht zahlreiche medizinische Entscheidungen, oft über einen längeren Zeitraum hinweg, nach sich. Wer das Gefühl hat, sein behandelnder Arzt/Ärztin sei hier nicht der richtige, der sollte dies auch offen dem Arzt/Ärztin mitteilen und auch sein Recht auf eine Zweitmeinung sofort nutzen.
Nicht der Arzt allein entscheidet, sondern der Patient entscheidet mit dem Arzt zusammen, welche geplanten Therapien infrage kommen. Denn keine Leitlinie oder ärztliche Empfehlung kann Patient:innen die eigene Entscheidung über die geplanten Therapien abnehmen. Und diese Entscheidung sollte, auch in Absprache mit Angehörigen oder einer Person seines Vertrauens stimmig sein.
Patientenmappe anlegen, denn sie ist hilfreich, da man in ihr sämtliche Unterlagen auf einen Fleck schnell greifbar hat. Ganz wichtig ist sie vor allem bei einem Arztwechsel. Es erspart unter Umständen nicht nur die doppelte Blutabnahmen, sondern auch andere Untersuchungen und gibt zudem einen schnellen Überblick über den Therapieverlauf.
Organisation ist das A & O! Klären Sie rechtzeitig Fragen, nach dem
Alle diese Fragen können schnell zur Belastung werden. Darum sollte man sie mit Familie/Freunden etc. auch schriftlich abklären.
Unterstützung anfordern, auch wenn man das vielleicht gar nicht will. Jetzt darf und sollte man Familien- und Freundeskreis in Anspruch zu nehmen. Das Gefühl, nicht völlig allein mit der Diagnose dazustehen, hilft ungemein und stärkt das Selbstvertrauen. Viele Menschen, auch jene, die man gar nicht im Fokus hat, helfen gern, vor allem in einer solchen Situation. Vor allem sollte man, wenn man eher ängstlich und schnell hilflos ist, zu Arztterminen eine Begleitung mitnehmen, die zusätzlich wahrnimmt, was gesprochen wird.
Seien Sie offen für Naturheilkunde, denn viele Methoden aus Natur- und Erfahrungsheilkunde helfen, Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapien zu reduzieren und das eigene Immunsystem zu stärken. “An Krebs Erkrankte bekommen so Werkzeuge an die Hand, etwas für sich selbst tun zu können, anstatt sich lediglich passiv behandeln zu lassen.”
Seien Sie sorgsam mit sich selbst und achten Sie auf Ihre Bedürfnisse. Was tut mir im Augenblick gut, oder womit fühle ich mich absolut unwohl? Welche Hilfe wäre im Moment notwendig?
Auf die Seele hören und ihr Raum geben. Vor allem dann, wenn man glaubt, ins Bodenlose zu stürzen. Fachleute können dabei helfen. Man findet sie beim Sozialdienst in der Klinik, bei Therapeut:innen, die psychoonkologisch beraten oder therapeutisch begleiten oder auch in Selbsthilfegruppen.
Gut zu wissen: Absolut seriöse Patienteninformationen zu allen bekannten Krebsarten bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum.