Es ist einfach so: Hunde und Katzen werden nicht so alt wie wir! Wir wünschen uns immer, dass die alten „Herrschaften“ irgendwann einschlafen und tot im Körbchen liegen, aber leider ist das nur den wenigsten vergönnt. Das heißt, irgendwann müssen wir als verantwortungsvolle Halter eine Entscheidung treffen.
Seinem Vierbeiner beim elendigen Sterben zuzuschauen, ist keine Alternative. Wir müssen also darüber nachdenken, wie wir und unser Tier den letzten Schritt erleben möchten. Gesundheit.com hat mit Tierärzten gesprochen und für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Zuerst einmal: Keine Sorge, man weiß als Tierhalter, wann es soweit ist! Aber dann sollte man auch handeln und den Tierarzt seines Vertrauens benachrichtigen. Tierärzte versuchen fast immer eine ruhige Atmosphäre herzustellen und das Tier und seine Halter feinfühlig auf dem Weg über die Regenbogenbrücke zu begleiten.
Alles hat Vor- und Nachteile: Zuhause scheint auf dem ersten Blick für das Tier entspannter zu sein. ABER: Viele Tierärzte berichten von unschönen Situationen, weil das Tier sich unterm Sofa versteckt oder all seine letzten Kräfte aufbringt und versucht, wild um sich zu beißen. Manchmal ist es wirklich für alle Seiten entspannter, einen Termin beim Tierarzt am Ende der Sprechstunde zu machen!
Hinzu kommt, dass ein Tierarzt ein eingeschläfertes Tier nur selten mitnimmt, d. h. für Sie als Halter, Sie müssen es in die Tierkörperbeseitigungsanlage (TKBA) bringen oder vorab ein Tierkrematorium beauftragt haben. Diese holen das Tier im Laufe des Tages ab, kann manchmal aber ein paar Stunden dauern und in dieser Zeit haben Sie Ihren toten Freund vor Augen. Dass er auch im Tode noch Kot oder Urin verlieren kann, dessen sollten Sie sich bewusst sein!
Falls Sie sich für das Einschläfern in der Praxis entscheiden, kann der Tierarzt das Krematorium benachrichtigen und bewahrt das Tier auch bis zur Abholung auf. Auch ein Verbringen in die TKBA kann vereinbart werden.
In der Regel wird ein Hund mittels Injektion in die Vene mit einem überdosierten Narkosemittel eingeschläfert. Katzen und kleine Heimtier bekommen die Injektion meist in die Bauchhöhle. Stellen Sie sich vor, sie liegen im OP und der Anästhesist gibt Ihnen die Narkosespritze, Sie zählen von „10“ rückwärts. Spätestens bei „6“ schlafen Sie tief und fest. Würde der Arzt nun immer mehr Narkose geben, würden Sie sanft einschlafen - für immer; völlig schmerzfrei.
TKBA: Hört sich schlimmer an als es ist. Dort werden die Haustiere verbrannt. Vorteil: Sie verlassen die Praxis ohne Tier und werden auch nicht mehr mit weiteren Entscheidungen konfrontiert. Das ist nicht immer das Schlechteste!
Krematorium: Die meisten Betreiber holen das Tier aus der Praxis oder auch von Privat ab, wenn es vorab angemeldet wurde. Sie können bei der Verbrennung dabei sein oder Sie bekommen nach ein paar Tagen die Urne Ihres Tieres ausgehändigt. Nun müssen Sie entscheiden, was Sie damit machen wollen (Asche verstreuen, Urne beerdigen - evtl. auf einem Tierfriedhof, Urne aufbewahren).
Tier direkt im Garten beerdigen: Das dürfen Sie, solange Sie nicht im Wasserschutzgebiet wohnen und die rechtliche Mindesttiefe von 50 cm einhalten (es müssen 50 cm über dem Tier sein!). Bei größeren Hunden bedeutet das schon wirklich körperliche Arbeit. Im Winter, wenn der Boden gefroren ist, ist dies manchmal gar nicht möglich.
Gerade, wenn es sich um kleine Haustiere handelt und Kinder im Haushalt leben, ist ein Grab im eigenen Garten (egal, ob Urnengrab oder „richtig“) nicht so verkehrt. Kinder müssen Abschied nehmen und brauchen häufig noch einen Platz, an dem sie trauern können. Ein selbst gestalteter kleiner Grabstein hilft ihnen enorm.
Wir wünschen Ihnen bei dieser letzten Entscheidung viel Kraft - denken Sie immer daran: Ihr Haustier verdient es nicht unnötig zu leiden, wenn eine Heilung aussichtslos ist.
Ihr Haustier wird Ihnen für Ihre Entscheidung danken!
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