Trotz enormer Fortschritte in der Medizin sterben noch immer jährlich rund 50.000 Menschen über 40 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Noch liegt die Quote1 bei Männern höher als bei Frauen, doch diese holen auf. Dass dies nicht so sein müsste, viele KHK-Erkrankungen sogar durch, für jedermann durchführbare Maßnahmen, wie Anpassung des Lebensstils, regelmässige Medikamenteneinnahme etc., verhindert werden könnten, zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov2 im Auftrag des weltweit tätigen Gesundheitsunternehmens Abbott. Nur ganze 7 (sieben) Prozent der erwachsenen Deutschen lassen eine Herzinfarkt-Vorsorgeuntersuchung durchführen. Ein krasser Widerspruch zum Wunsch aller, möglichst gesund alt zu werden!
2.026 Personen ab 18 Jahren wurden zu ihrem Vorsorgeverhalten befragt, doch nur die Hälfte davon ist der Meinung, ein hohes bis sehr hohes Risiko zu haben, in Zukunft einen Herzinfarkt zu erleiden. Bei den Risikofaktoren Stress, Übergewicht, Rauchen oder bereits höherem Alter (40 +!) lag die Quote bei rund 38%.
Wer sich einer Herzinfarkt-Vorsorgeuntersuchung unterzieht, wird vom Kardiologen auf verschiedene indirekte Faktoren der Herzgesundheit, wie z. B. Cholesterinspiegel, Blutdruck oder Herzerkrankungen im familiären Umfeld überprüft.
Ob der Herzmuskel geschwächt ist und dadurch körpereigene Eiweißbausteine, sogenannte Troponin-I-Proteine, vermehrt im Blutkreislauf freigesetzt werden, das kann man mit Hilfe eines Troponin-I-Tests messen und damit das Risiko für einen Herzinfarkt oder andere kardiale Ereignisse auch bei vermeintlich gesunden Menschen bereits Monate bis Jahre im Voraus erkennen.
Der Test (IGeL-Leistung) kann ergänzend bei einer Routine-Blutabnahme beim Hausarzt oder Kardiologen durchgeführt werden und bietet eine individuelle Aussage.
Professor Dr. med. Till Keller von der Justus-Liebig-Universität Gießen erklärt dazu: „Die individuelle Beurteilung eines kardiovaskulären Risikos ermöglicht es Ärzten, zielgerichtet präventiv zu handeln“. Mit seiner Verfügbarkeit kann sich der Fokus im Bereich Herzgesundheit von der Diagnose zur Prävention wandeln.“
Immerhin gaben bei der Umfrage 87 % der Befragten zu, dass die Troponin-Testergebnisse eine Änderung ihres Lebensstils fördern würden, um so das Risiko eines Infarktes zu minimieren.
Traurige und auch schwer verständliche Tatsache hingegen ist: Noch immer gehen Frauen nicht nur wesentlich eher, sondern auch häufiger zu medizinischen Vorsorgeuntersuchungen als Männer.