Kardiovaskuläre Intensivmedizin: Wissenschaftliche Forschung soll helfen die Sterblichkeit weiter zu verringern. Doch es fehlen derzeit noch große Studien zur Verringerung der Sterblichkeit, besonders zum kardiogenen Schock.
TAVI bei Aortenklappen-Stenose: Immer mehr Patientengruppen profitieren von der weniger invasiven TAVI-Methode als Herzklappenersatz. Das Katheter-gestützte Verfahren, bei dem der Klappenersatz in der Regel von der Leiste aus erfolgt, wurde in großen Studien mit herzchirurgischen Eingriffen verglichen. Inzwischen ist die TAVI aus derzeitiger Sicht bei Hochrisikopatienten und auch bei Betroffenen mit mittlerem Operationsrisiko das Mittel der Wahl. Nun wurde die Methode erstmals bei Patienten mit Aortenklappenstenose und niedrigem Operationsrisiko untersucht – mit beeindruckenden Ergebnissen.
Mitralklappen-Insuffizienz: Viele der rund 800.000 an Mitralklappen-Insuffizienz leidenden Patienten in Deutschland wurden wurden jahrelang nur medikamentös behandelt. Denn eine chirurgische Korrektur der Klappenundichtigkeit bei Patienten mit Herzschwäche wurde aufgrund des Alters oder der schweren Einschränkung der Herzfunktion häufig nicht durchgeführt. In den vergangenen Jahren wurde die minimal-invasive Technik des Clip-Verfahrens eingeführt und zeigt jetzt in einer aktuellen Studie (COAPT) einen klaren Vorteil für diese interventionelle Behandlung.
Plötzlicher Herztod und Herzrhythmus-Störungen: Der plötzliche Herztod ist häufig auf das Auftreten lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen zurückzuführen, doch Risikoberechnung und das Bestimmen adäquater Therapien sind schwierig. Ein tragbarer Kardioverter-Defibrillator (Defi-Weste) scheint nach einer kürzlich publizierten Studie … keine relevante Auswirkung auf den plötzlichen Herztod zu haben. Die Katheterablation (Verödungstherapie) erweist sich als sehr erfolgversprechende Therapiestrategie bei Patienten mit anhaltenden ventrikulären Arrhythmien… allerdings ist ein implantierbarer Defibrillator als Standardtherapie notwendig.
Verödungs-Therapie bei Vorhofflimmern: Zwei aktuelle Studien untersuchten einen möglichen Benefit der sogenannten Verödungstherapie im Vergleich zu Medikamenten: CASTLE-AF konnte erstmals zeigen, dass eine Rhythmisierung mittels Ablation das Überleben von Patienten mit hochgradig eingeschränkter Pumpfunktion positiv beeinflusst. Die CABANA-Studie sollte den Nachweis bringen, dass die Katheterablation bei Vorhofflimmern außer Symptomen auch klinische Ereignisse wie Schlaganfälle und Todesfälle reduziert. Sie zeigte sich in Bezug auf Rhythmusstabilität der medikamentösen Therapie überlegen und außerdem als sichere Methode, konnte jedoch in Summe bei den untersuchten Patienten keinen Überlebensvorteil gegenüber der medikamentösen Therapie belegen.
Entwarnung für Elektroautos: Bei den derzeit im Handel angebotenen Elektroautos sind keine elektromagnetischen Wechselwirkung und in deren Folge möglicherweise auftretende Störungen von implantierten Herzschrittmachern oder Defibrillatoren zu befürchten. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam vom Deutschen Herzzentrum München in einer Studie, die bei den Deutschen Herztagen in Berlin präsentiert wurde.
Mehr Schulsport für chronisch kranke Kinder: Kinder – zum Beispiel mit angeborenen Herzfehlern, Diabetes Typ I oder Asthma – sollten nicht vom Schulsport befreit werden, sondern im Gegenteil, es sollten verstärkt individuell angepasste Trainingsprogramme zum Einsatz kommen. Das forderten die Experten … in Berlin auf der Basis von Studienergebnissen. Ihr Motto: So viel Sport wie möglich, nur so viel Sportrestriktion wie nötig.
Interventioneller Herzohr-Verschluss bei Vorhofflimmern: Der interventionelle Verschluss des linken Herzohrs ist eine sichere und wirksame Behandlung von thromboembolischen Komplikationen bei Vorhofflimmern (VHF) und dient der Schlaganfall-Prophylaxe. Eine neue deutsche Studie zeigt, dass Frauen davon offenbar noch mehr profitieren als Männer. Bemerkenswert ist die signifikante Verbesserung der Mobilität, der Selbstversorgung, der üblichen Aktivitäten und des allgemeinen Gesundheitszustands bei weiblichen Patienten gegenüber männlichen.
Prävention in der Herzmedizin: Leider werden Lebensstil-Empfehlungen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden viel zu häufig erst dann gegeben, wenn bereits Risikofaktoren vorliegen oder eine Krankheit besteht. Auch bei älteren Patienten lässt die Häufigkeit der Aufklärung von Seiten der Kardiologen zu wünschen übrig.
Mobiles EKG-Monitoring und telemedizinische Nachsorge: Herzrhythmusstörungen können bei Patienten mit Schlaganfällen unbekannter Ursache und ungeklärtem Auftreten plötzlicher Bewusstlosigkeit schnell und effizient entdeckt werden, was auch eine rasche therapeutische Intervention ermöglicht. Das zeigt eine Studie einer Forschergruppe aus Bad Neustadt an der Saale.
Darmflora beeinflusst die Wirkung von Cholesterin-Senkern: Im Tierversuch wirkte der Cholesterinsenker Atorvastatin bei Mäusen ohne natürliches Darmmikrobiom und mit fettreicher Diät schlechter, zeigt eine Studie der Berliner Charité. Diese neuen Beobachtungen könnten somit auch eine Erklärung sein, warum cholesterinsenkende Medikamente individuell sehr unterschiedlich gut wirken.