Eine heute von der ESC präsentierte Studie an mehr als 200.000 Personen hat gezeigt, dass Patienten mit Herzinsuffizienz im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne Herzinsuffizienz ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken.
Die aktuelle Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Herzinsuffizienz und der Entwicklung neuer Krebserkrankungen in einer großen Kohorte. Die Studie verwendete Informationen aus der national repräsentativen Disease Analyser Datenbank, die 1.274 Hausarztpraxen in Deutschland umfasst. Eingeschlossen waren 100.124 Patienten sowohl mit, als auch ohne Herzinsuffizienz. Sie wurden individuell nach Geschlecht, Alter, Fettleibigkeit, Diabetes und Konsultationshäufigkeit ausgesucht. Kein Teilnehmer hatte zu Beginn der Studie eine Krebserkrankung. Statistische Modelle wurden verwendet, um den Zusammenhang zwischen Herzinsuffizienz und dem Auftreten von Krebs über 10 Jahre zu untersuchen. Das Durchschnittsalter der Studienpopulation betrug 72,6 Jahre und 54 % waren Frauen. Während des 10-jährigen Beobachtungszeitraums war die Inzidenz von Krebs bei Patienten mit Herzinsuffizienz deutlich höher (25,7 %) als bei Patienten ohne Herzinsuffizienz (16,2 %) und vor allem Frauen scheine hier die schlechteren Karten zu haben. Sie lag bei Frauen bei 28,6 % bei Patienten mit Herzinsuffizienz und bei 18,8 % bei denen ohne Herzinsuffizienz. Bei den Männern lagen die entsprechenden Raten bei 23,2 % und 13,8 %. Die größte Risikoerhöhung wurde für Krebs der Lippe, der Mundhöhle und des Rachens beobachtet, gefolgt von Krebs der Atmungsorgane.
Gemeinsame Risikofaktoren wie Fettleibigkeit und Diabetes wurden ebenfalls in der Analyse berücksichtigt.
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