Ungefähr 10 bis 15 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an Migräne. Verschiedene Medikamente können das Leiden lindern, darunter Schmerzmittel oder spezielle Migränemittel, sogenannte Triptane. Die Migräne-Spritzen gelten als völlig neues Therapieprinzip: sie wirken vorbeugend und unterdrücken konkret die Ursache der Migräne. Die Arzneimittel-Experten der Stiftung Warentest haben sich für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift test die Studienlage dazu angesehen. Ihr Fazit: Die Wirkung der Spritzen ist begrenzt, aber belegt.
Die neuen Migräne-Spritzen blockieren die Auswirkungen eines Stoffs, der im Nervensystem gebildet wird und beim Entstehen der Erkrankung eine große Rolle spielt. Mehrere Pharmafirmen forschen an dem Prinzip. Der erste Wirkstoff namens Erenumab ist seit November 2018 in deutschen Apotheken verfügbar. Er erwies sich in Zulassungsstudien als gut verträglich. Ob dies bei der Langzeitanwendung an vielen Patienten auch so bleibt, muss sich allerdings erst noch zeigen. Die Arzneimittel-Experten der Stiftung Warentest halten den Einsatz von Erenumab bei häufigen, ernsten Attacken und wenn mehrere andere Vorbeugemittel versagen, für überlegenswert. Allerdings scheinen selbst dann laut einer Studie speziell zu diesem Thema nur etwa 30 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich zu profitieren.
Neben der Spritze sind gegen Migräne noch viele weitere Medikamente im Einsatz. Ob Schmerzmittel oder Triptane zur akuten Behandlung oder Betablocker und sonstige Mittel zur Vorbeugung – in der Februar-Ausgabe 2019 der Zeitschrift test listen die Experten der Stiftung Warentest die Mittel auf, die zur Behandlung der Krankheit geeignet sind. Je nach Schwere, Häufigkeit, Begleiterkrankungen und Besonderheiten ist aber vor der Einnahme eine ärztliche Abklärung ratsam.
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