Schlaf ist lebensnotwendig. Er füllt unsere Energiereserven wieder auf, lässt und Erlebtes verarbeiten und macht uns Nacht für Nacht wieder fit für den nächsten Tag. Zumindest ist das im Normalfall so. Denn auch wenn es im ersten Moment eigenartig klingen mag: Schlafen kann tatsächlich auch krank machen. Dahinter steckt das sogenannte Schlafapnoesyndrom.
Die Halsmuskulatur von Menschen entspannt sich während des Schlafens – oft so sehr, dass die Atemwege dabei zum Teil verschlossen oder verengt werden und so der Luftfluss in die Lunge gestört wird. Das führt etwa zur Vibration der Luft im Rachen, wodurch das vielen leider so bekannte Schnarch-Geräusch entsteht. Diese gestörte Atmung, die in extremen Fällen mehrmals pro Nacht zu Atemaussetzern führen kann, hat zur Folge, dass Schlaf nicht mehr erholsam ist. Unbehandelt können auch ernste Spätfolgen auftreten.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 geht davon aus, dass über 95% der Patienten in Deutschland gar nicht wissen, dass sie an Schlafapnoe erkrankt sind. Das bedeutet, dass ein großer Teil der Betroffenen nicht weiß, dass sie jede Nacht um Luft ringen und dadurch dauerhaft deutlich ihrer Gesundheit schaden. Dabei gibt es ein paar Symptome, die auf eine Schlafapnoe hindeuten können. Zu den Risikofaktoren gehören etwa Übergewicht, der Konsum von Alkohol, die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln, eine Nasenscheidewandkrümmung oder vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln. Insgesamt sind Männer häufiger betroffen als Frauen.
Dadurch, dass der Schlaf seine Erholungsfunktion verliert, ist eines der Schlafapnoe-Symptome erhöhte Tagesmüdigkeit, die trotz scheinbar ausreichend vielen Stunden Schlaf auftritt. Denn nach jedem Atemaussetzer „schreckt“ der Körper auf, der aktuelle Schlafzyklus wird unterbrochen und beginnt von Neuem. Solche Aussetzer können auch mit Erstickungsgefühlen und Angst verbunden sein. Durch das Hochschrecken werden REM- und Tiefschlafphasen verkürzt und so kommt es, dass sich Patienten tagsüber trotzdem müde, gereizt und unausgeschlafen fühlen. In schlimmen Fällen kann diese Müdigkeit zu gefährlichem Sekundenschlaf führen. Häufig treten auch morgendliche Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen auf. Ein weiteres, sehr häufiges Symptom ist das Schnarchen, das bei etwa 80% aller Betroffenen durch die Verengung der Atemwege auftritt.
Die gute Nachricht: Ja, Schlafapnoe ist in der Regel gut behandelbar. Das kann entweder mit einer Maskenbeatmung oder ganz einfach mittels Schnarchschiene geschehen. Ab Sommer 2021 werden hierfür sogar die Kosten von der Kasse übernommen. Sollte die Apnoe durch körperliche Eigenschaften wie eine stark verkrümmte Nasenscheidewand oder vergrößerte Mandeln hervorgerufen werden, werden diese in den entsprechenden Fällen auch chirurgisch korrigiert.
Und wer ein paar der oben genannten Symptome an sich erkennt, sollte das unbedingt medizinisch abklären lassen. Denn unbehandelt erhöht Schlafapnoe das Risiko für schwerwiegende Spätfolgen. Dazu gehört zum Beispiel das erhöhte Risiko eines Schlaganfalls, Herzinfarktes oder einer Herzkrankheit. Das liegt daran, dass der Blutdruck nach den nächtlichen Aussetzern des Atems merklich ansteigt, um die unterbrochene Sauerstoffzufuhr wieder zu erhöhen.
Wer nachts schnarcht oder tagsüber trotz genügend Stunden Schlaf und ohne erkennbaren Grund ständig müde ist, sollte das nicht einfach so hinnehmen. Denn beide Anzeichen können Symptome einer Schlafapnoe sein. Zu den weiteren Merkmalen gehören morgendliche Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und mangelnde Leistungsfähigkeit. Eine solche Schlafapnoe kann – etwa durch den erhöhten Blutdruck nach jedem Atemaussetzer - zu ernsthaften Folgeerkrankungen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen. Sie erhöht durch die verminderte Konzentration und die Müdigkeit außerdem das Risiko, in schwerwiegende Unfälle verwickelt zu werden. Schlafapnoe ist meistens gut behandelbar – etwa durch nachts zu tragende Atemmasken oder sogenannte Schnarchschienen, die die Verengung der Atemwege verhindern und so den Atemfluss in der Nacht aufrechterhalten.
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