Nur selten gewähren Veranstalter einer Pressekonferenz ihren Gästen ein dermaßen spannendes Wechselbad wie beim Thema Onychomykose. Da diese Großteils eher die Füße, als die Fingernägel befällt, sparte man nicht mit gruseligen Photos von einer unappetitlich angeschwollenen großen Zehe und den damit möglicherweise einhergehenden schweren Erkrankungen. Wie gefährlich und schmerzhaft der Nagelpilz sein kann, illustriert die Zeichnung eines Kindes, das einen Waldpilz mit scharfen Zähnen zeigt, der den Fuß angreift.
Aber, so die Auskünfte von Experten, alles halb so schlimm, wenn der Gang zum Arzt zeitnah nach Auftreten erfolgt. Heilung ist gegeben, allerdings kann sich diese hinziehen. Getreu dem Motto: Je länger man abwartet, desto länger dauert die Abheilung!
Nagelpilz ist eine echte Infektionskrankheit und vergehe nicht von alleine, im Gegenteil: „Jeder Pilz ist ein Streuherd.“ Besonders betroffen davon sind vielfach ältere Menschen und Diabetiker. Doch auch Kinder können schon vom Nagelpilz befallen werden. So fühlt sich dieser besonders wohl in Hallenbädern und auf (Hotel-)Teppichfußböden.
Schon der große Mediziner Rudolf Virchow hat sich damit befaßt. Doch seien Kinder im Gegensatz zu heute nicht oder äußerst selten von einer Onychomykose befallen worden. Die Betroffenen kommen aus allen sozialen Schichten. Nagelpilz wird in der Regel durch eine Infektion mit verschiedenen Pilzarten verursacht, einschließlich Hefe- und Schimmelpilzen. Diese Pilze gedeihen in feuchten, warmen Umgebungen, wie in Schuhen oder in Umgebungen mit schlechter Belüftung. Ebenso gelten schlechte Durchblutung, Diabetes, ein geschwächtes Immunsystem und der Kontakt mit infizierten Oberflächen oder Personen als bekannte Auslöser. Auch eine Verletzung des Nagels oder der umliegenden Haut kann das Eindringen der Pilze begünstigen.
Vor allem das diabetische Fußsyndrom ist für rund 50 Prozent der stationären Liegetage bei Diabetikern verantwortlich und mit 40 bis 75 Prozent der häufigste Grund für nicht traumatische Amputationen bei diesen Patienten. 25 000 Diabetiker mit der angesprochenen Krankheit des Fußes werden Jahr für Jahr oberhalb des Fußgelenkes amputiert. Der Zusammenhang zwischen dem diabetischen Fußsyndrom und der Nagelpilzerkrankung ist weitgehend unbekannt oder wird verharmlosend dargestellt.
Bei ausgedehnten Fällen einer Onychomykose kann eine, durchaus mehrere Monate dauernde, Behandlung notwendig sein. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten darunter topische Antimykotika (Cremes, Lacke), orale Antimykotika (Medikamente, die eingenommen werden) und chirurgische Eingriffe (zur Entfernung des infizierten Nagelteils). Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Infektion, dem betroffenen Nagel und anderen individuellen Faktoren ab. Es ist wichtig, die Behandlung konsequent durchzuführen und mögliche Rückfälle zu verhindern.
Gut zu wissen: Vorbeugende Maßnahmen wie das Tragen von atmungsaktiven Schuhen, das Halten der Füße trocken und sauber, das Vermeiden des Teilens von Nagelutensilien und das Vermeiden des Barfußgehens in öffentlichen Bereichen helfen können, das Risiko einer Nagelpilzinfektion zu reduzieren. Bei Verdacht auf Nagelpilz sollte ein Arzt konsultiert werden, um zeitnah die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten.