ist die Beziehung zwischen deutschen Patientengruppen und der Pharmaindustrie und in mindestens einem Punkt auch komplizierter als in anderen Ländern.
Deutsche geben einen erheblichen Teil Ihres Einkommens für das Gesundheitswesen aus. Schon mal ein Grund, dass sie – und die ihre Interessen vertretenden Patientengruppen – profitorientierte Unternehmen aus dem Gesundheitswesen zwangsläufig skeptisch gegenüber stehen. Möglicherweise ist dieses Mißtrauen auch darin begründet, dass weniger Patientengruppen in Deutschland Arbeitsbeziehungen mit Pharmaunternehmen unterhalten als in beinahe allen anderen Ländern. Nur etwas über die Hälfte der 86 deutschen Patientengruppen, die 2017 an der PatientView-Umfrage über das Ansehen von Pharma-Unternehmen teilnahmen, gaben an, dass sie mindestens mit einem Pharmaunternehmen zusammenarbeiteten. Weltweit lag diese Zahl bei 61 %.
39 % der 2017 befragten deutschen Patientengruppen gaben an, dass die Pharmaindustrie insgesamt einen Hervorragenden oder Guten Ruf hätte.
Während die größten Kritiker innerhalb der Patientengruppen aus den Bereichen psychische Gesundheit, HIV/AIDS und dem allgemeinen Gesundheitswesen kommen, gab es für Multiple Sklerose- und Krebserkrankungen in der Umfrage 2017 ein positives Feedback über die Integrität und Transparenz der Pharmaindustrie.
Innerhalb der Patientengruppen wurde eine Wunschliste erarbeitet, welche man seitens der Pharmaindustrie übernehmen könnte, um das unternehmerisches Ansehen zu verbessern. Dazu zählen neben besseren Patienteninformationen, Schlagwörter wie Transparenz, Forschung und Entwicklung, hochwertige Produkte und neben der Patientensicherheit auch die Beziehung zu den einzelnen Patientengruppen.
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