Plastik im Alltag: Gesundheitsrisiken & sichere Alternativen für Kinder und Lebensmittel
Autor:in: SvL • Datum: 19.03.2025
Ein Leben ohne Plastik? Geht nicht, denn der Kunststoff, hergestellt aus Erdöl und Zusatzstoffen, ist wirklich überall. Und setzt gesundheitsschädliche Stoffe wie BPA und Phthalate frei. Gefährlich, nicht nur für Kinder und Tiere, sondern auch für Lebensmittel. Welche Kunststoffe giftig sind und wie man sichere Alternativen findet, haben wir recherchiert
Potenziell schädliche Kunststoffe, bedenkliche Zusatzstoffe und Alternativen
Die Bilder von Plastikmüll verunreinigten Stränden und daran sterbenden Tieren kennt natürlich jeder. Unglaublich, aber wahr: 13 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in den Ozeanen. Plastik ist allgegenwärtig – von Spielzeug über Lebensmittelverpackungen bis hin zu Möbeln und Haushaltsgegenständen. Doch welche gesundheitlichen Auswirkungen hat es, insbesondere für Kinder? Denn der Kunststoff kann gesundheitsschädliche Chemikalien freisetzen, vornehmlich wenn er erhitzt, beschädigt oder über längere Zeit genutzt wird.
Mögliche gesundheitliche Risiken
- Hormonelle Störungen, die durch bestimmte Weichmacher (Phthalate) und Bisphenole (z. B. BPA) verursacht werden. Denn diese wirken hormonähnlich und können das Hormonsystem empfindlich stören.
- Erhöhtes Krebsrisiko aufgrund langfristiger Belastung durch einige Kunststoffe.
- Allergien und Atemwegsprobleme werden vor allem durch Mikroplastik und flüchtige Verbindungen aus Plastik begünstigt und sind schon länger als Auslöser für Allergien und Atemwegserkrankungen bekannt.
- Entwicklungsschäden bei Kindern können aufgrund ihres noch nicht vollständig entwickelten Entgiftungssystems auftreten
Kinder gelten daher als besonders gefährdet.
Welche Kunststoffe sind bedenklich - vor allem bei Kindern?
Da Kinder Spielzeug oft in den Mund nehmen, ist Plastik besonders kritisch zu betrachten. Gefährliche Inhaltsstoffe sind u. a.:
- Phthalate (umgangssprachlich als Weichmacher bezeichnet) können aus Plastik austreten und hormonelle Störungen verursachen.
- Bisphenol A (BPA) & Bisphenol S (BPS) sind Chemikalien, die im Verdacht stehen, die Entwicklung des Nervensystems zu beeinflussen.
- Schwermetalle (wie Blei und Cadmium) finden sich vor allem in minderwertigem Plastik und sind hochgiftig.
Tipp: Beim Kauf sollte man stets auf die GS- und CE-Zeichen und auf Zertifikate wie Öko-Test oder Blauer Engel achten.
Riskante Plastikverpackungen in Lebensmitteln
Viele Lebensmittel kommen durch Produktion, Lagerung und Verpackung mit Kunststoff in Kontakt. Nicht wenige der dafür verwendeten Plastikarten setzen dabei giftige Stoffe frei:
Kunststoff |
Verwendung |
Bedenklich? |
Polyvinylchlorid (PVC) |
Frischhaltefolie, Verpackungen |
Enthält oft Weichmacher, kann Schadstoffe abgeben. |
Polycarbonat (PC) |
Babyflaschen, Wasserflaschen |
Enthält oft BPA, hormonelle Wirkung. |
Polystyrol (PS) |
Joghurtbecher, Styropor |
Kann Styrol abgeben, möglicherweise krebserregend. |
Polyethylen (PE) |
Milchflaschen, Gefrierbeutel |
Unbedenklich, wenn nicht erhitzt. |
Polypropylen (PP) |
Joghurtbecher, Babyflaschen |
Relativ sicher. |
Mikroplastik, die unsichtbare Gefahr
Es ist durch Umweltverschmutzung in zahlreichen Produkten enthalten und gelangt durch Ablagerungen im Fisch, Meersalz oder Honig in unseren Körper. Auch Kosmetika (Peelings, Zahnpasta) und vor allem Plastikflaschen und Verpackungen (Abrieb durch Nutzung) schleusen Mikroplastik-Partikel in unseren Körper ein. Die Gesundheitsrisiken, wie beispielsweise dadurch entstehende Entzündungen im Körper, sind längst bekannt.
Tipp: Kosmetika mit möglichen Mikroplastikanteilen meiden, Leitungswasser oder Glas- statt Plastikflaschen verwenden.
Wie lässt sich Plastik im Alltag vermeiden?
- Beim Spielzeug lieber zu Holzspielzeug greifen oder zumindest geprüfte Kunststoffe bevorzugen.
- Für Lebensmittel Glasbehälter oder Edelstahl für deren Lagerung verwenden. Empfohlene Alternativen wären z. B. Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie, Edelstahl- oder Glas- statt Plastikflaschen. - Unverpackt-Läden bevorzugen , Obst und Gemüse lieber lose kaufen und im Einkaufsnetz transportieren.
- Auf Einwegprodukte, wie Teller, Besteck, Rührstäbchen, Strohhalme etc. verzichten
- Die Gefahr von Mikroplastik kann man - teilweise - durch umweltfreundliche Kosmetika und Haushaltsprodukte verringern.
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