Hinweis der Redaktion: Alle, die sich mit diesem Thema und mit der Frage Statine ja oder nein beschäftigen wollen, sei die ARTE-Sendung vom 18.10.16 ans Herz gelegt. Sie ist in der ARTE-Mediathek abrufbar unter: Gesprächrunde: Cholesterin, der große Bluff. Ebenfalls sehenswert zu diesem Thema ist der Dokumentarfilm von Anne Georget (ebenfalls auf ARTE) s. Video.
Statine als Cholesterinsenker führen zwar zu einer Senkung des „schlechten“ Cholesterins LDL und gleichzeitig zu einer Erhöhung des „guten“ Cholesterin HDL und damit zu einer Verlangsamung der Arteriosklerose, können aber auf der anderen Seite schwere Nebenwirkungen auslösen.
Dr. Brownstein wertete nun Daten der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde über gemeldete Nebenwirkungen durch Cholesterinsenker seit 2004 aus. Demnach soll es mehr als 36.000 Meldungen über Hirnschäden durch Statine geben. Gemeldet wurden Gedächtnisstörungen, Orientierungslosigkeit, Depressionen, Amnesie, Paranoia und eben auch Demenz.
Der Verdacht einer Gehirnbeeinträchtigung durch Cholesterinsenker wird schon länger diskutiert. Einzelne Fälle von Gedächtnisverlust und Hinweise auf ein Nachlassen der Aufmerksamkeit sowie Steigerung der Aggressivität und Albtraumneigung deuten auf einen Zusammenhang mit der Einnahme von Statinen hin.
Entgegen Dr. Brownsteins Beobachtungen, dass Cholesterinsenker Demenz verursachen, kam eine taiwanesische Forschergruppe aber bereits 2013 nach einer 10 Jahre andauernden Studie mit knapp 60.000 Menschen zu folgendem Ergebnis:
„Wir haben hier erstmals eine große Untersuchung zur Wirkung von Statinen auf das Demenzrisiko“, kommentierte dazu der Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) Prof. Dr. Eckart Fleck die Untersuchung.
Ob durch die Beobachtungen von Dr. Brownstein die taiwanesische Studie in Frage gestellt wird, bleibt abzuwarten.