Ursache für die pAVK, auch als Schaufensterkrankheit oder Raucherbein bekannt, ist eine krankhafte Verengung an den Arterien der Arme und Beine, die durch Ablagerungen an den Gefäßwänden verursacht werden und zu massiven Durchblutungsstörungen führen können.
Nachstehend ein Überblick über die Symptome und mögliche Behandlungsmethoden der pAVK sowie eine Erklärung, wie die Erkrankung erkannt werden kann, welche relevanten Risikofaktoren es gibt sowie mögliche Behandlungsmethoden.
Zwei Drittel der Betroffenen wissen meist nichts über ihre pAVK, die auch als Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) oder, aufgrund des Risikofaktors Rauchen, auch als Raucherbein bezeichnete Verengungen der Beinarterien. Da die Krankheit vor allem in der „stillen Anfangsphase” keine spürbaren Symptome hat, ist die Besorgnis, dass pAVK zu der Volkskrankheit dieses Jahrhundert wird, gegeben.
Eine der häufigsten Hinweise auf die pAVK sind starke Schmerzen im Bein, die beim Laufen und durch eine Minderversorgung der Muskulatur mit Sauerstoff auftreten. Viele verwechseln diese Beschwerden mit altersbedingten Schmerzen und suchen deshalb nicht ihren Arzt auf, wodurch sich die pAVK verschlimmern kann. Die Symptome im Frühstadium sind jedoch behandelbar. Bleibt die Krankheit unbehandelt, steigt die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen, sowie das Herzinfarkt- und Schlaganfallsrisiko erheblich.
Auf die folgenden Symptome sollte geachtet werden, wenn eine pAVK- Diagnose vermutet wird:
Bei der pAVK handelt es sich um Ablagerungen in den Arterien - medizinisch auch Arteriosklerose genannt: Dabei setzen sich Fettablagerungen im Laufe der Zeit an den Wänden der Arterien ab und verkalken. Infolgedessen verhärten und verengen sich die Gefäßwände und das Blut kann nicht mehr ungehindert flie?en. Schreitet dieser Prozess kontinuierlich fort, kann es zum vollständigen Arterienver¬schluss kommen.
In den Herzkrankzgefä?en kann die Arteriosklerose zu Schmerzen in der Herzgegend, Engegefühl im Brustkorb, Kurzatmigkeit und Herzinfarkt führen. Erfolgt die Gefä?verengung in den Beinen, spricht man von der pAVK. Die gestörte Blutversorgung betrifft in dem Fall nicht nur die Beine sondern auch die Fü?e. Ohne Behandlung drohen im fortgeschrittenen Stadium Infektionen und chronische Geschwüre an den Füßen, das Absterben von Gewebe, Gangrän und im schlimmsten Fall die Amputation der betroffenen Gliedmaßen.
Zu den bekanntesten Risikofaktoren der pAVK zählen Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, erhöhte Fettwerte, Übergewicht und zunehmendes Alter (50 +). Raucher und Diabetiker sind am stärksten von der pAVK betroffen, und die Wahrscheinlichkeit einer Unterschenkelamputation ist bei Diabetikern 15mal größer als bei Menschen ohne Diabetes mellitus.
Der Hausarzt kann die pAVK durch Untersuchung der Haut an Beinen und Fü?en, einen Gehtest bzw. Laufbandtest sowie durch die Messung des Blutdrucks in den Oberarmen und Unterschenkeln (Dopplerdruck¬messung und Knöchel-Arm-Index) mit gro?er Sicherheit bestimmen. Stellt er eine Durchblutungsstörung in den Beinen fest, lassen sich mit Hilfe bildgebender Verfahren - wie Ultraschall oder Röntgenuntersuchung - Lage und Ausmaß der Gefäßverengung genauer bestimmen. Durch eine ärztliche Untersuchung, bei der Herz und Lunge mit einem Stethoskop abgehört werden, kann Arteriosklerose im Frühstadium feststellt werden.
In komplizierten oder schwer zu diagnostizierenden Fällen müssen Patienten jedoch an einen Spezialisten überwiesen werden, der weitere Tests ausführen sollte, um Arteriosklerose oder andere Komplikationen festzustellen. Zu diesen Tests gehören:
Zu den Behandlungen der Durchblutungsstörung der Beine, die mit einer Einschränkung der Gehstrecke verbunden ist, die vor einer Operation gegen ein zeitweiliges Hinken eingesetzt werden können, gehören die Minimierung der Risikofaktoren, viel Bewegung sowie pharmakologische Therapien. Zu den weiteren Behandlungen gehören:
Bei Patienten mit ernster pAVK, bei denen sich der Zustand nicht durch die Minimierung der Risikofaktoren oder durch Bewegungsprogramme und pharmakologische Therapien verbessert, muss eine Behandlung im Krankenhaus vorgenommen werden. Zu diesen Behandlungen gehören: Angioplastie (PTA), Stenting oder ein chirurgischer Eingriff.
Angioplastie ist eine Behandlung, bei der unter örtlicher Betäubung ein Ballonkatheter in die Arterie eingeführt wird, an der verengten Stelle aufgedehnt und so die verengte Stelle geweitet. Sobald die Arterie aufgedehnt wurde, wird der Ballon deflatiert und der Katheter herausgezogen, wodurch der Blutfluss wieder hergestellt wird. Eine kürzlich erschienene Studie zeigte, dass Angioplastie in Kombination mit Bewegung und pharmakologischer Therapie, die Gehdistanzen und den Knöchel-Arm-Index innerhalb von 24 Monate nach der Behandlung verbessert - im Vergleich zu einer Behandlung mit viel Bewegung und einer pharmakologischen Therapie, aber ohne Angioplastie (bei Patienten mit anhaltender leichter bis zu mäßiger zeitweiliger Claudicatio).
Zusätzlich kann eine Stent-Implantation vorgenommen werden, um die betroffene Arterie möglichst dauerhaft aufzudehnen und von Innen abzustützen. Der Eingriff kann schonend und mitunter ambulant oder unter kurzzeitiger stationärer Kontrolle durchgeführt werden. Der Stent wird vergleichbar der Ballondilatation mit einem Katheter durch eine schmale Öffnung in die Arterie eingeführt und unter Röntgenkontrolle freigesetzt.
Nur bei langstreckigen, weit fortgeschrittenen Gefäßverschlüssen reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus, so dass eine offene Bypass Operation vorgenommen werden muss. Hierbei wird das verschlossenen Gefäßsegment mit einem Venenersatz- bzw. Kunststoffersatzgefäß überbrückt. Ist die Durchblutungsstörung so stark fortgeschritten, dass die Extremität abstirbt oder wiederkehrende Entzündungen aufterten, bleibt als letzte Möglichkeit nur die Amputation der betroffenen Gliedmaße.
Dadurch das Patienten und Mediziner mittlerweile besser über die Krankheit unterrichtet sind, verbesserte sich die Erstversorgung von Risikopatienten, und kann verhindern dass diese Krankheit eine enorme Belastung für das Gesundheitsystem wird.
Gut zu wissen: DGG-Experte Privatdozent Dr. med. Christian-Alexander Behrendt: “Jeder pAVK-Patient sollte ab Diagnosestellung ein Statin einnehmen, auch um schweren Folgeerkrankungen vorzubeugen” (DGG-Meldung 12/2020).