Impfgegner finden stets eine Ausrede, wenn man sie um Beweise bittet, wird es schnell persönlich emotional. Klar, man kann alles hinterfragen, aber die Tatsache, dass die Ungeimpften an der derzeitigen Lockdown-Lage eine Mitschuld tragen, kann nicht geleugnet werden kann.
Doch um die vierte Welle zu brechen, müssen sich Millionen Menschen in Deutschland bis zum Jahresende nicht nur der notwendigen Erst-, sondern auch einer Auffrischungsimpfung gegen Covid-19, dem sogenannten Booster, unterziehen.
Nach der Beschränkung der BioNTech-Liefermenge müssen die impfenden Ärzte einen enormen Beratungsbedarf bei Patienten leisten, da viele Menschen einer Impfung mit dem Moderna-Impfstoff gegenüber skeptisch sind. Dabei eignen sich beide Impfstoffe gleichermaßen für die Auffrischungsimpfung. Darauf weisen unzählige Experten, Fachgesellschaften etc. etc. immer wieder hin - mit leider bisher mäßigem Erfolg!
Ebenso belastend für die ärztliche Praxen sind auch schwer umsetzbaren ad hoc-Maßnahmen wie die Einführung der Testpflicht für medizinisches Personal nach dem neuen Infektionsschutzgesetz.
Lange Schlangen vor Arztpraxen, Impfbussen, erfreulich im Gesamten, weniger für die gerade Betroffenen, ist die Tatsache, dass die Nachfrage nach der dritten Corona-Schutzimpfung riesig ist. Zum Einsatz kommen dabei die mRNA-Vakzine von BioNTech und Moderna, letzteres allerdings nur bei Personen über 30 Jahren. Dies gilt auch für Menschen, bei denen die Erst- und Zweitimpfung mit einem Vektor-Impfstoff von Astra Zeneca oder Johnson&Johnson erfolgt ist. Auch sie erhalten nun eine sogenannte Kreuzimpfung mit einem der beiden mRNA-Vakzine. „Die Impfstoffe von BioNTech und Moderna sind quasi baugleich und haben in umfangreichen Studien eine vergleichbar hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt – somit sind beide, unabhängig vom verwendeten Impfstoff bei der Erst- und Zweitimpfung sehr gut als Booster geeignet“, sagt Professor Dr. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM.
Die Skepsis gegenüber dem Moderna-Impfstoff ist völlig unbegründet und entbehrt jeglicher Grundlage! Trotzdem erleben viele Impfärzte einen erhöhten Aufklärungsbedarf zur Moderna-Impfung bei ihren Patienten. Doch die BioNTech-Impfung erfährt nach wie vor die größte Akzeptanz unter den Patienten. In der aktuellen angespannten Pandemie-Lage ist es extrem wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft werden oder ihren Impfschutz wiederauffrischen. Auch wenn die Schutzwirkung nach Erst- und Zweitimpfung individuell unterschiedlich wieder abnimmt, bietet die Impfung im Fall eines Impfdurchbruchs einen entscheidenden Schutz vor einem schweren Covid-19-Verlauf.
In den USA wurde der BioNTech-Impfstoff inzwischen als erste Vakzine für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, was mit der üblichen Verzögerung sicher auch in Deutschland erfolgen wird. „Dann benötigen wir große Impfstoffmengen von BioNTech für die sonst ungeschützten Schulkinder und es macht Sinn, Erwachsene mit dem Moderna-Impfstoff zu boostern, der zudem auch noch die höheren Antikörperspiegel erzeugt“, erklärt Professor Dr. Markus M. Lerch, der Vorsitzende der DGIM.
Doch nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Politik ist jetzt gefordert, denn angesichts der großen Belastung, die derzeit mit der Corona-Pandemie auf dem Gesundheitssystem laste, müsse jede neue Regelung wohl überlegt, klar formuliert und rechtzeitig an die sie betreffenden Akteure kommuniziert werden. „Gute Medizin ist nicht zuletzt von einer guten Organisation abhängig“, so Professor Ertl.
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