Grundsätzlich sind grüne und braune Gläser am besten geeignet, wobei braun die Farbwahrnehmung am wenigsten verfälscht. Blaue Gläser lassen mehr UV-Licht durch, was bei der größeren Pupille hinter den Gläsern nachteilig sein könnte. Orange Gläser erhöhen den Kontrast, was vor allem beim Skifahren oder beim Fahrsport Vorteile bringt.
Wie gut eine Sonnenbrille schützt, lässt sich nicht daran erkennen, ob das Glas heller oder dunkler getönt ist. Ein dunkles Glas verringert nur die Blendung des Auges. Wie viel UV-Strahlung durchkommt, bestimmt der UV-Filter, der aber nichts mit der Tönung des Glases zu tun hat. Ein dunkles Glas schützt also nicht automatisch besser. Sehr dunkle Gläser können sogar gefährlich werden, wenn sie gleichzeitig zu wenig UV-Schutz bieten, da sich die Pupille hinter den dunklen Gläsern stärker öffnet und so mehr UV-Strahlung ins Auge dringen kann. Wie stark die Filterwirkung einer eine Sonnenbrille tatsächlich ist, können viele Optiker mit einem speziellen Gerät messen.
Sonnenbrand am Auge (Photokeratitis solaris) macht sich durch Augenbrennen, Sandkorngefühl, Schmerzen, Rötung, Sehverschlechterung und starke Lidkrämpfe sowie Tränenträufeln bemerkbar. Treffen die genannten Anzeichen zu, ist es ratsam, weiteres Sonnenlicht zu vermeiden und sich in einen abgedunkelten Raum zurückzuziehen. Die Augen sollten dabei möglichst über einige Stunden geschlossen bleiben. Das Einträufeln von künstlichen Tränenersatztropfen oder das Auftragen von rezeptfreier Augensalbe (z.B. Dexpenthanol) können zudem eine Linderung des Sonnenbrands am entzündeten Auge bewirken. Kommt es jedoch innerhalb von 24 Stunden zu keiner deutlichen Besserung des Gesundheitszustandes, muss ein Augenarzt aufgesucht werden.
Häufig haben die Windschutzscheiben der Autos eine gewisse Tönung integriert. Trägt der Fahrer dann noch sehr stark getönte Sonnengläser, kann sich dies zu einem kritisch hohen Tönungseffekt addieren, der Fahrer sieht zu wenig. Vorsicht auch bei polarisierenden Gläsern. Mit ihnen kann man viele digitale Displays nicht mehr erkennen, was beim Autofahren gefährlich werden kann. Das gilt auch für blaue Gläser, mit denen man Blaulicht schlecht sehen kann.
Ideal sind Sonnenbrillen, die über einen Breitband-UV-400-Schutz verfügen, der alle gefährlichen Wellen im ultravioletten Bereich filtert. Brillen, die den in Europa gültigen Qualitäts-Mindestanforderungen entsprechen, tragen das CE-Zeichen. Die Größe der Gläser spielt auch eine Rolle. Große Gläser, die relativ dicht anliegen, bieten besseren Schutz als kleine Sonnenbrillen, bei denen seitlich und von oben Licht eindringen kann. Die Dicke der Gläser hat übrigens kaum Einfluss auf die Schutzwirkung.
Quelle: KKH