Die Daten sprechen leider für sich: 3.275 Menschen sind 2018 laut Informationen des Statistischen Bundesamts auf deutschen Straßen ums Leben gekommen. Es gab 396.000 Verletzte. Bei der Versorgung von Verletzten erfassen Deutschlands Unfallchirurgen jedes Jahr durchschnittlich 30.000 Schwerverletzte im TraumaRegister DGU® (TR-DGU): Das sind Menschen mit besonders schweren bzw. lebensgefährlichen Verletzungen – bei rund 50 Prozent davon gehört ein Verkehrsunfall zur Unfallursache.
Mit den E-Rollern kommt eine ganz neue Gruppe der abgelenkten Gefährder im Straßenverkehr hinzu. Sie kurven teilweise rücksichtslos auf Gehrsteigen durch Menschenmengen und nicht selten haben sie dabei auch ihre Augenmerk noch auf das ständig präsente Handy gerichtet. Auch wenn die Statistiken zu de E-Rollers noch nicht vorhanden sind, so kann man heute bereits davon ausgehen, dass durch diese das Unfallrisiko massiv ansteigt und es immer wieder zu schweren Zusammenstößen kommen wird. Im Straßenverkehr sind aber mehr denn je absolute Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme erforderlich: Denn die Vielfalt an Verkehrsteilnehmenden hat in den letzten Jahren zugenommen. Und dazu tragen auch die sogenannten Smombies bei. Das sind Menschen, die durch den ständigen Blick auf ihr Smartphone so stark abgelenkt sind, dass sie ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen.
E-Roller, trendig, cool, chic und fast schon ein Must-have für alles unter 40: Kein Wunder also, dass sie als Fortbewegungsmittel immer stärker zunehmen. Doch damit steigt auch die Unfallgefahr durch diese schnellen Fortbewegungsmöglichkeiten. Eines ist allen elektrobetriebenen Fahrzeugen gemein: Man hört sie nicht und muss sie daher mit den Augen wahrnehmen können. Insgesamt wird der Verkehr schneller: Allein die E-Bikes und E-Roller können Geschwindigkeiten bis zu 20 km/h erreichen. Unfälle zwischen diesen Verkehrsteilnehmern oder der Zusammenstoß mit PKW, LKW oder Bussen haben nicht selten lebensgefährliche Folgen. Das schnelle Herannahen von E-Mobilen werde von anderen Verkehrsteilnehmern jedoch oft unterschätzt. Beim E-Scooter kommt hinzu, dass ein Fahrtrichtungswechsel weder durch Blinker noch durch Handzeichen angezeigt werden kann: Beide Hände müssen zum Ausbalancieren am Lenker sein. Hier darf sich kein Verkehrsteilnehmer mehr eine unaufmerksame Sekunde erlauben durch Handy-Daddeln oder Träumen – sonst sind folgenschwere Zusammenstöße vorprogrammiert. Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention, berichtet über die neuen E-Roller: „In den Notaufnahmen sehen wir schon jetzt schwere Unfälle, bei denen insbesondere Fußgänger oder auch E-Scooter-Fahrer selbst betroffen sind und zum Teil so schwere Verletzungen davon tragen, dass sie notfallmäßig operiert werden müssen.“
Spering rät klar zur Eigenverantwortung: „Mit dem Fehler der anderen rechnen! Lieber einmal mehr passiv verhalten, als auf das Vorfahrtsrecht beharren!“ Denn die ungeschützten Verkehrsteilnehmer seien die schwächsten: Sie verlören im Falle eines Zusammenstoßes immer. Er verweist dabei auf den Wortbeitrag eines Jugendlichen, der am Verkehrsunfallpräventionsprojekt P.A.R.T.Y. der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie teilgenommen hat: „Es ist voll uncool, langsam zu fahren, aber es ist mega uncool, nicht mehr zu Hause anzukommen.“
Weitere Informationen zu diesen Themen findet man u.a. auf der Seite der DGOU
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