Unser Alltag hat uns fest im Griff. Er ist von früh bis spät durchgeplant und lässt uns kaum Luft zum Atmen. Wer nicht auf sich acht gibt, kann leicht in den Strudel des Stresses geraten. Die Folgen sind fatal, denn zu viel Stress wirkt sich massiv auf Körper, Geist und Seele aus.
Die wenigsten wissen, dass sich Stress auch auf die Haarpracht auswirken kann. Jeder Mensch verliert täglich bis zu 100 Haare und es ist normal, dass man sie regelmäßig aus der Bürste zieht. Die Ursachen sind höchst unterschiedlich und so wundert es nicht, dass Stress als Ursache wenig beachtet wird. Zu den typischen Formen des Haarausfalls zählen der hormonelle Haarausfall, der kreisrunde Haarausfall und der diffuse Haarverlust, die in diesem Beitrag näher erklärt werden.
Für Frauen sind die Haare ein signifikantes Schönheitsmerkmal. Gesund glänzendes und volles Haar steht für Attraktivität. Verlieren Frauen Haare, fühlen sie sich in ihrer Weiblichkeit getroffen. Oft sind nicht nur die Kopfhaare betroffen. Auch Augenbrauen und Wimpern können ausfallen. Der Verlust der Haare wiederum führt zu höherem psychischem Stress, der den Haarausfall begünstigt. Ein Teufelskreis setzt sich in Gang, den viele Frauen nur schwer unterbrechen können. Spezialisten raten dazu, dass Frauen zunächst konservative Behandlungsmethoden probieren sollten, um Haarausfall in den Griff zu bekommen. Denn in vielen Fällen handelt es sich um Auslöser aus der Umwelt, wie zum Beispiel Stress, die den Haarausfall begünstigen.
Es geht beim Haarausfall darum, die individuellen Ursachen zu erforschen und dann aktive Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Frauen sollten sich dabei Zeit nehmen und über mehrere Monate Stressoren identifizieren und beseitigen. Der Körper braucht Zeit, um sich zu erholen. Bis sich diese Erholung auch in der Haardichte niederschlägt, vergehen einige Wochen.
Der Begriff Stressoren bedeutet nichts anderes als Stressfaktoren. Stressoren können von innen oder von außen einwirken. Allerdings nehmen Frauen Stressfaktoren unterschiedlich wahr. Was die eine unter Druck setzt, fühlt sich für die andere wie ein gesunder Ansporn an. Stress hat somit viel mit den persönlichen Einstellungen, mit dem individuellen Verhalten und auch mit erblich bedingten Faktoren zu tun. Frauen können die folgenden typischen Aspekte prüfen, um herauszufinden, ob sie sich angesprochen fühlen. Folgende Stressfaktoren können die Psyche stark belasten und als Begleiterscheinungen Haarausfall nach sich ziehen:
Das Problem an den Stressoren ist, dass die psychischen und körperlichen Reaktionen hervorrufen, die zueinander in Wechselwirkung stehen. Biochemische Reaktionen sorgen für die Ausschüttung von Stresshormonen, die uns körperlich buchstäblich in Alarmbereitschaft versetzen. Gelingt es uns nicht, diesen Hormoncocktail im Blut abzubauen, wirken sich die Hormone negativ auf unsere Gesundheit aus. Deshalb ist es beispielsweise immer eine gute Idee, sich im Alltag mehr zu bewegen, um die Hormonausschüttung durch körperliche Aktivität herunter zu bringen. Auch, wenn auf den ersten Blick die psychosozialen Stressoren scheinbar keine Verbindung zu unserer körperlichen Aktivität haben, macht sich ein Plus an Bewegung innerhalb kurzer Zeit auch psychisch bemerkbar. Die Reizbarkeit nimmt ab, der Nervositätspegel sinkt und wir verfallen weniger leicht in hektische Verhaltensweisen.
Frauen können viel tun, um aktiv gegen Stress vorzugehen. So unterschiedlich die Ursachen für Stress sind, so vielfältig sind die Maßnahmen, die sich dagegen ergreifen lassen. Mit den richtigen Handlungen können sich Frauen selbst helfen. Sie stärken und schützen ihr Nervenkostüm, bringen ihren Stoffwechsel ins Gleichgewicht und steigern ihr Wohlbefinden durch Aktivitäten und bewusste Ruhephasen.
Die Informationsbroschüre “Stress - Belastungen besser bewältigen” der TK verschafft einen umfassenden Überblick über die Identifikation von Stressoren und über die möglichen Bewältigungsstrategien. Außerdem liefert das Magazin Informationen, wie sich gegen Stress vorbeugen lässt.
Langfristige Strategien entwickeln
Langfristige Bewältigungstechniken zielen darauf ab, die grundlegende Ursache einer Belastung entweder zu verändern, zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren. Außerdem können sich Frauen mit langfristigen Bewältigungstechniken auf vorhersehbare Stresssituationen vorbereiten. Es ist möglich, Stress durch drei verschiedene Ansätze in den Griff zu bekommen:
Sich systematisch mit der Bewältigung der Stressoren zu beschäftigen ist effektiv und funktioniert erfahrungsgemäß gut. Abhängig davon, welcher Stressoren eine Frau belaste, gilt es die richtige Strategie zu ergreifen, um das Stressen in den Griff zu bekommen.
Zeitmanagement optimieren
Wenn Termindruck den Alltag stressig macht, gilt es das Zeitmanagement zu prüfen und anzupassen. Um Zeit zu gewinnen ist es wichtig, ein individuelles Bewusstsein zu entwickeln, welche Aktivitäten Zeit kosten. Frauen sollten sich von der Idee des Multitaskings verabschieden und sich zu einer Zeit auf eine Sache konzentrieren. Auf diese Weise gelingt es, die Selbstkontrolle zurückzugewinnen und die Fremdkontrolle weitgehend zu beseitigen.
Entspannung gönnen
Regelmäßige Pausen erhalten die Leistungsfähigkeit. Das gilt nicht nur im Arbeitsalltag, sondern für das Leben insgesamt. Frauen können bewusst Pausen einschalten und beispielsweise Musik hören, einen Spaziergang machen oder einen Vormittag ohne Termine vertrödeln. Auch feste Termine zur Entspannung wie gezielte Yoga-Übungen, autogenes Training oder Meditation dürfen nicht fehlen, um dem Stress im Alltag Paroli zu bieten.
Regelmäßig und ausreichend schlafen
Ständiger Schlafmangel wirkt sich sehr negativ auf das Körperbewusstsein aus. Das wiederum erzeugt Stress. Wer regelmäßig ausgeruht in den Tag startet, fühlt sich besser und kommt mit Belastungen im Alltag besser zurecht.
Sport und Bewegung
Sich sportlich zu betätigen ist eine der effektivsten und einfachsten Möglichkeiten, Stress zu reduzieren. Dabei darf Sport nicht übertrieben werden. Es geht nicht darum, Höchstleistungen zu erzählen, sondern einen angenehmen Bewusstseinszustand zu erreichen. Ausdauersportarten mit moderater Belastung wie Nordic Walking fördern die Gesundheit.
Positive Erlebnisse
Mit Freunden ausgehen, die Familie treffen und Zeit mit den Liebsten verbringen – so lassen sich positive Erlebnisse im Alltag kreieren. Sie stärken unser Selbstbewusstsein, bereichern unseren Alltag und sorgen für eine stabile Psyche. Wenn wir uns nicht ständig mit uns selbst beschäftigen, sondern anderen helfen, kann dies ebenfalls zur Stressbewältigung beitragen.
Innere Einstellung anpassen
Die innere Einstellung ist es, die uns eine Situation als stressig darstellt. Wenn wir in der Lage sind unsere Wahrnehmung bewusst zu verändern, senken wir den gefühlten Stresspegel.
Dünnt das Haar trotz aller Bemühungen weiter aus, denken bereits einige an eine Haartransplantation. Eine Haartransplantation ist zwar in einigen Fällen eine gute Lösung, um kahle Stellen und Geheimratsecken aufzufüllen und zurückweichende Haarlinien zu korrigieren, allerdings nicht für jeden, und insbesondere nicht für jede Frau.
Denn nicht alle ausgefallenen Haare sind unwiederbringlich verloren. Oft ist die Haarwurzel noch intakt, bildet aber keine Haare aus. Daher ist eine Untersuchung zwingend notwendig, um die Ursache zu finden. Sie kann unter anderem in einer Mangelerscheinung (bspw. Eisen- oder Vitaminmangel), in einer Krankheit (bspw. Schilddrüsenerkrankungen), einer Hormonstörung oder auch in zu viel Stress liegen.
Selbst erfahrene Haarchirurgen raten nur etwa 10% der betroffenen Frauen zu einer Haartransplantation. Denn es gibt viele regenerative Ansätze, die den betroffenen Frauen viel besser helfen können. Vielversprechend sind dabei zum Beispiel Eigenbluttherapien, Laserbehandlungen oder Stammzellentherapien. So können inaktive Haarwurzeln reaktiviert werden, indem die Durchblutung der Kopfhaut angekurbelt wird sowie Nährstoffe und Wachstumsfaktoren zugeführt werden.
Betroffene Frauen sollten sich daher zunächst einem Facharzt anvertrauen, damit dieser eine Diagnose erstellen und das richtige Verfahren auswählen kann.
Wer sich intensiv mit den möglichen Stressoren beschäftigt und ernsthaft dagegen etwas unternehmen möchte, kann schon nach einigen Wochen die ersten Ergebnisse erkennen. Lässt der Haarausfall nach, bestehen gute Chancen, dass allein mit Veränderungen im Alltag das Problem bewältigt werden kann.
Wer sich allerdings überfordert fühlt oder den Eindruck hat, das andere Ursachen dahinterstecken, sollte sich mit einem Arzt in Verbindung setzen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Anknüpfend daran lassen sich passende Therapien anwenden, um den Haarausfall in den Griff zu bekommen. Eine Haartransplantation ist nach ärztlicher Einschätzung der letzte Schritt auf dem Weg zurück zu vollem Haar.
Haarausfall
Yoga
Stressabbau
Haarwachstum