Hochbetagt sind viele, als Super-Ager hingegen kann man nur wenige von ihnen bezeichnen. 80 + ist heute schon fast ein normales Alter, doch die kognitive Fähigkeiten von Super-Agern entsprechen jenen, die mehrere Jahrzehnte jünger sind. Mittlerweile weiß man, dass Super-Ager u. a. eine starke emotionale Resilienz aufweisen und mit Stress effektiver umgehen können, als viele junge. Vor allem eine an der Northwestern University in Illinois, durchgeführte und kürzlich publizierte Studie konnte aufzeigen, warum Gehirne von Super-Agern langsamer altern.
Gehirnstruktur: MRT-Scans ergaben, dass die Gehirne von Super-Agern im Vergleich zu ihren Altersgenossen viel langsamer schrumpfen. Während normal alternde Menschen ihr Hirnvolumen schneller verlieren, dünnt die Kortikalis bei Super-Agers weniger aus, was dazu beiträgt, ihre kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Entscheidungen und Gedächtnis länger zu erhalten.
Lebensstil: Zum Erhalt der kognitiven Fähigkeiten tragen ein aktiver Lebensstil, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und soziale Interaktionen wesentlich bei. Super-Ager bleiben eher körperlich aktiv und geistig engagiert.
Genetik: Eine Rolle spielen auch genetische Faktoren. Es gibt Hinweise darauf, dass manche Menschen von Natur aus widerstandsfähiger gegen kognitive Beeinträchtigungen im Alter sind.
Mentale Widerstandsfähigkeit: Bei Super-Agern zeigt sich häufig eine starke emotionale Resilienz. Auch können sie in den allermeisten Fällen mit Stress effektiver umgehen. Diese mentale Stärke könnte ein Beitrag zum Schutz des Gehirns vor Abbauprozessen sein.
Neuroplastizität: Untersuchen haben ergeben, dass das Gehirn von Super-Agern eine erhöhte Anpassungsfähigkeit und Umstrukturierbarkeit aufweist. Der Fachbegriff dafür lautet Neuroplastizität und deudet darauf hin, dass alte bis sehr alte Gehirnzellen noch in der Lage sind, neue Verbindungen zwischen Nervenzellen zu knüpfen.
Studien: Es gibt mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema. Eine neue Studie wurde am Northwestern University SuperAging Research Program durchgeführt. Hauptautorin Tamar Gefen erklärte dazu: „Die bemerkenswerte Beobachtung, dass SuperAgers größere Neuronen aufwiesen als ihre jüngeren Altersgenossen, könnte darauf hindeuten, dass die großen Zellen von Geburt an vorhanden waren und während ihres gesamten Lebens strukturell erhalten bleiben”. Personen, die man als Super-Ager bezeichnet, tragen eine einzigartige biologische Signatur in sich, die größere und gesündere Neuronen im entorhinalen Kortex umfasst, und die relativ frei von Tau-Tangles (darunter versteht man Plaque-Ablagerungen, die häufig mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht werden).
Studien und Forschungsarbeiten, die weltweit zu diesem Thema durchgeführt wurden und werden, zeigen deutlich, dass die Untersuchung der Gehirne von “Super-Agern” Aufschluss darüber geben könnten, wie sich die Widerstandsfähigkeit gegen altersbedingte Krankheiten wie Alzheimer steigern und sich kognitiven Funktionen bis ins hohe Alter erhalten lassen.
Alter
Lebensgewohnheit
MRT