„In Deutschland stieg die Zahl der Hochbetagten – Menschen ab 85 Jahren – von 1,2 Millionen im Jahr 1991 auf ungefähr 2,5 Millionen1 Ende des Jahres 2020. Im Rahmen dieser steigenden Zahlen muss man schon einmal über eine Liftvariante für das Eigenheim nachdenken, egal ob für sich selbst oder einen Angehörigen. Treppenlifte bieten vielen Personengruppen mehr Mobilität und Freiheit im Alltag. Allerdings sind gerade in den sozialen Medien aber auch viele Irrtümer über das Hilfsmittel im Umlauf. Und das trägt nicht zu einem positiven Ruf der Treppenlifte bei. Leider! Wir haben die vielen Fehlinformationen mal genauer unter die Lupe genommen.
Richtig ist, dass Senioren einen großen Anteil am Kundenstamm aus machen. Falsch ist hingegen, dass nur sie von Liften profitieren. Denn auch alle anderen Altersgruppen können – beispielsweise nach einem Unfall mit Mobilitätseinschränkung – Treppenlifte für ein selbstbestimmtes Leben verwenden. Denn dadurch ist der Zugang zum gesamten wohnlichen Lebensraum gewährleistet und stellt somit auch die Verbindung zur Außenwelt für diese Menschen wieder her.
Dieses Gerücht ist so falsch wie weit verbreietet, denn ein Treppenlift behindert niemand, die Treppe wie gewoht zu nutzen. Gerade weil Stuhl und Armlehne zwischenzeitlich sehr oft eine Klappoption am oberen oder unteren Ende der Treppe besitzen. Zudem befestigen die Monteure die Schienen zumeist aufseiten des Geländers und moderne Designs lassen sogar teilweise klappbare Schienen zu. Heutige Liftsysteme bieten somit viele technologische Spezifikationen und entwickeln sich schnell zu einem festen Bestandteil des Eigenheims.
Treppenlifte werden primär seitlich am Geländers oder an den Stufen selbst befestigen. Zudem gibt es vor dem Einbau eine genaue Planung und Bewertung der Treppensituation. Hier decken Liftexperten mögliche Schwachstellen schnell auf, was Schäden im Voraus verhindert. Zusätzlich erfordern moderne Lifte im Regelfall keine großen Umbauten mehr und lassen sich meist innerhalb eines Tages einbauen. Bei der Montage in Mietwohnungen sollten Interessenten jedoch vorher das Einverständnis des Eigentümers einholen.
Dies entpuppt sich als einer der am weitesten verbreiteten Irrtümer in Bezug auf Liftsysteme: Moderne Treppenlifte verfügen in aller Regel über mit Gleichstrom betriebene Akkus, die auch bei einem Stromausfall die Beförderung an die gewünschte Stelle zulassen. Bei den neuesten Modellen entlädt sich die Batterie auch nicht mehr so schnell und es bleibt sogar genug Energie für mehrere Fahrten mit dem Lift.
Richtig ist, Treppenlifte sind in der Tat nicht ganz billig, man bewegt sich in etwa bei Kosten zwischen 3.000 und 25.000 Euro je nach Ausstattung und Modell. Bezuschussung bei der notwendigen Umgestaltung des Eigenheims in Höhe von bis zu 4.000 Euro – je nach Pflegestufe des Antragstellers – können bei der Pflege- oder Krankenkasse beantragt werden. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ermöglicht eine finanzielle Unterstützung. Zudem lassen sich solche Umbauten in den meisten Fällen von der Steuer absetzen. Viele Hersteller bieten aber auch Mietmodelle für Liftsysteme bzw. eine mögliche Ratenzahlung an.
Weitere Informationen finden Sie unter Verbraucherzentrale.
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